FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngste Rally der Aktien von Deutz hat am Mittwoch einen Dämpfer erhalten. Eine Kapitalerhöhung ließ die Papiere des Motorenherstellers im frühen Handel um bis zu acht Prozent absacken. Am Mittag stand noch ein Minus von mehr als sechs Prozent auf 5,71 Euro zu Buche. Damit waren die Anteilsscheine das Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax . Dieser stieg zuletzt leicht.

Deutz beschaffte sich für den Ausbau seines Geschäftsportfolios über Nacht frisches Geld. Durch die Ausgabe von gut 12,6 Millionen neue Aktien wurde ein Bruttoemissionserlös von etwa 72 Millionen Euro erzielt. Dies gebe Deutz die Flexibilität, nach erfolgter Kaufpreiszahlung für die Übernahme von Blue Star Power Systems auch weiter in Wachstum durch Zukäufe oder dergleichen investieren zu können. Deutz baut sein Geschäft aktuell mit der Übernahme des US-Herstellers von Stromerzeugungsaggregaten aus.

Anleger reagieren in der Regel verschnupft auf Kapitalerhöhungen, denn mit der erhöhten Anzahl der Aktien schrumpft der Gewinn je Aktie, der jedem Anteilseigner zugerechnet werden kann. Wird das frische Geld aber in gewinnträchtige Wachstumsprojekte gesteckt, kommt das dem Gewinnwachstum längerfristig entgegen.

Analyst Klaus Soer von der Privatbank Quirin hält die Bewertung des Motorenherstellers wegen seiner Wachstumsaussichten in bestehenden und neuen Geschäftsbereichen denn auch nach wie vor für "sehr attraktiv".

Aus charttechnischer Sicht sind die Aussichten derweil weiter positiv. Trotz des Kursrutsches zur Wochenmitte notieren die Aktien immer noch komfortabel über allen wichtigen Durchschnittslinien, welche die kurz-, mittel- und langfristigen Trends beschreiben.

Diese viel beachteten Linien wurden Ende Juni überschritten, nachdem Erwägungen zu einem möglichen Einstieg in das boomende Rüstungsgeschäft bekannt geworden waren. Vorstandschef Sebastian Schulte hatte sich in der "Welt am Sonntag" entsprechend geäußert. Erwogen werden demnach die Lieferung von Motoren für Radpanzer, Mannschaftstransporter und Versorgungsfahrzeuge. Das Kursplus seither summiert sich immer noch auf rund 15 Prozent./la/mis/jha/