FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Erhöhung der Jahresziele und eine positive Studie der Investmentbank Exane BNP haben am Dienstag der Adidas -Aktie den Spitzenplatz im Dax gesichert. Und das gleich in zweierlei Hinsicht.

Das Papier von Europas größtem Sportartikelhersteller legte nicht nur als Tagesfavorit um 5,6 Prozent auf 184,60 Euro zu und ist damit nun zurück auf den höchsten Stand seit Juni 2022. Es ist auch im bisherigen Jahresverlauf unter den insgesamt 40 Werten im Leitindex am besten gelaufen: Mittlerweile steht ein Kursplus von knapp 45 Prozent zu Buche. Die Rheinmetall -Aktie folgt mit einem Plus von 36 Prozent seit Jahresbeginn.

"Besser als befürchtet", lautete das erste Fazit von Baader-Bank-Analyst Volker Bosse zum Zahlenwerk von Adidas. Der Umsatzrückgang sei im zweiten Quartal nur halb so stark gewesen wie vom Markt prognostiziert, hob er hervor. Die Eckzahlen des Sportartikelkonzerns lägen aufgrund des starken Verkaufs eines Teils der restlichen Yeezy-Produkte beträchtlich über den Konsensschätzungen, kommentierte zudem Analystin Aneesha Sherman von Bernstein Research.

Und JPMorgan-Analystin Olivia Townsend sieht nach den vorläufigen Zahlen und angehobenen Jahreszielen nun weiteres Aufwärtspotenzial für die Unternehmensprognosen, sofern "der Rückenwind für die Umsätze noch etwas stärker wird und der Gegenwind für die Margen im Verlauf der zweiten Jahreshälfte nachlässt".

Analyst Warwick Okines von der französischen Investmentbank Exane BNP stufte unterdessen die Adidas von "Neutral" auf "Outperform" hoch. Im Vergleich zum Schlusskurs am Montag sieht er mit seinem neuen Kursziel von 210 Euro rund 20 Prozent Aufwärtspotenzial. In seiner Studie verglich er den größten europäischen Sportartikelhersteller mit Zara, Europas Marktführer für Mode.

Nach einer Auswertung von Social-Media-Daten, App-Nutzungen und Suchabfragen im Internet sei er zu dem Ergebnis gekommen: Die Marke Adidas nehme wieder Fahrt auf. Bei zunehmender Markendynamik traut Okines dem Unternehmen eine schnelle Erholung der Profitabilität zu. "Die Bruttomargen dürften dabei die Ertragskraft stärken", erwartet er.

Passend dazu urteilte UBS-Expertin Zuzanna Pusz in ihrer Ersteinschätzung zu dem am Montagabend veröffentlichten Zahlenwerk: "Eine wichtige Kennzahl in dem Bericht ist die Bruttomarge, die im Jahresvergleich um 60 Basispunkte auf 50,9 Prozent stieg, damit deutlich höher als von uns und dem Konsens geschätzt ausfiel."/ck/bek/mis