FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein überraschend niedriges Gewinnziel der RTL Group für dieses Jahr hat den Aktienkurs am Donnerstag auf den niedrigsten Stand seit September 2020 absacken lassen. Um bis zu gut 8 Prozent auf 30,60 Euro ging es am Mittag für die Anteilscheine der TV- und Mediengruppe bergab. Stärker unter Druck gerieten im MDax der mittelgroßen Börsentitel nur die Papiere des Chemiekonzerns Lanxess .

Das Medienunternehmen hat für 2024 ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebita) von 750 Millionen Euro plus/minus 50 Millionen Euro anvisiert. Laut Analystin Lisa Young von Goldman Sachs steht dem eine Konsensschätzung von 841 Millionen Euro gegenüber. Selbst im günstigsten Fall würde RTL also hinter der Markterwartung zurückbleiben.

"Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024 ist etwas schwach", urteilte Analyst Adam Berlin von der Bank UBS. Setze man ein Ebita von 750 Millionen Euro an, also den Mittelwert der in Aussicht gestellten Spanne, so dürfte die entsprechende Konsensschätzung um 6 Prozent sinken.

RTL wolle in diesem Jahr wieder wachsen, das stimme erst einmal zuversichtlich, schrieb Analystin Silvia Cuneo von der Deutschen Bank. Allerdings dürfte die Profitabilität weiterhin unter Druck stehen wegen Investitionen in das Streaming-Geschäft.

Auch die Aktien von ProSiebenSat.1 litten am Donnerstag etwas unter der getrübten Stimmungslage. Zuletzt ging es für die Titel des Konkurrenten, der mittlerweile in den SDax abgestiegen ist, um 0,7 Prozent bergab./bek/tih/stk