FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Quartalsbilanz und die Gewinnprognosen der Commerzbank haben den Aktien am Mittwoch nur für kurze Zeit kräftigen Auftrieb verliehen. Zwischenzeitlich stieg ihr Kurs um fast sieben Prozent auf gut 11 Euro und damit auf den höchsten Stand seit Ende Juli. Anschließend gaben sie ihre Kursgewinne aber komplett wieder ab und lagen zuletzt sogar mit fast einem Prozent im Minus.

Nach den Zahlen für Juli bis September peilt das Geldhaus für das Gesamtjahr jetzt einen Überschuss von rund 2,2 Milliarden Euro an. Bisher hatte das Management lediglich eine deutliche Steigerung in Aussicht gestellt. Bis 2027 soll das Nettoergebnis auf rund 3,4 Milliarden Euro zulegen. Die Bank setzt auf das Geschäft mit vermögenden Privatkunden und auf zusätzliche digitale Angebote für Firmenkunden.

Analyst Benjamin Goy von der Deutschen Bank hob in einer ersten Einschätzung den Vorsteuergewinn im dritten Quartal hervor. Dieser übertreffe die Markterwartung um 15 Prozent, vor allem dank einer geringeren Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Die Aussicht auf geringere Rücklagen für Kreditausfälle habe auch das optimistischere Gewinnziel für das Gesamtjahr zur Folge. Insgesamt nannte Goy die Aussagen der Commerzbank "respektabel".

Bei der Vorlage der Geschäftszahlen zum zweiten Quartal Anfang August hatte man an der Börse negativ reagiert: Binnen drei Handelstagen war der Commerzbank-Kurs seinerzeit um fast zehn Prozent abgerutscht. Die Kosten und Aussagen der Bank zu Aktienrückkäufen hatten am Markt für Enttäuschung gesorgt.

In einer Telefonkonferenz am Mittwochvormittag wartete die Commerzbank zudem mit neuen Zielvorgaben auf. Demnach sollen die Erträge im Jahr 2027 auf 12,5 Milliarden Euro steigen. Im Vergleich zum Jahr 2022 wäre das ein Plus von gut drei Milliarden Euro. Den Provisionsüberschuss 2027 taxiert die Bank auf 4 Milliarden Euro - rund eine halbe Milliarde Euro mehr als im vergangenen Geschäftsjahr./bek/stw/stk