FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien von BASF sind am Freitag auf das höchste Niveau seit Juni geklettert. Die Papiere der Ludwigshafener schafften es mit 47,84 Euro auch deutlich über ihre einfache 200-Tage-Durchschnittslinie. Der Dividendenschock vom Vortag scheint nach rund neun Prozent Erholung vom Vortagestief abgehakt. Anleger und Experten konzentrieren sich auf die Chancen des Konzernumbaus. UBS-Experte Geoff Haire geht davon aus, dass durch Portfolioveränderungen und Kulturwandel Werte freigesetzt werden.

BASF will sich noch stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren und seine Agrarsparte an die Börse bringen. Der neue Vorstandschef Markus Kamieth will aus einem breit aufgestellten, integrierten Chemiekonzern mit vielen vernetzten Geschäftsfeldern ein Unternehmen mit einem Kerngeschäft aus vier Sparten und mehreren eigenständigen Geschäftsteilen machen.

Nicht mehr zum Kern dazu zählt BASF den Bereich mit Lacken und Beschichtungen (Coatings) etwa für die Auto- und Bauindustrie. Gleiches gilt für Materialien für Batterien sowie Dienstleistungen rund um Edel- und Nichtedelmetalle. Hier zeigte sich der Vorstand offen für wertsteigernde Deals - etwa die Trennung von Geschäftsteilen. In einem ersten Schritt bereitet der Konzern den Verkauf seines brasilianischen Geschäfts mit Anstrichen für Gebäude vor. An der Börse erhofft man sich, dass sich damit der immer wieder wertmindernd angeführte Konglomeratsabschlag verringert.

Die Aktien haben die Hälfte ihrer massiven Kurskorrektur zwischen April und August aufgeholt. Bis zum Jahreshoch bei fast 55 Euro ist aber noch viel Luft, vom Rekord aus dem Jahr 2018 bei fast 99 Euro ganz zu schweigen. BASF kommt noch auf einen Börsenwert von knapp 43 Milliarden Euro. Damit liegt das Unternehmen im Mittelfeld der 40 Dax-Werte. Anfang 2018 war das Unternehmen zeitweise rund 90 Milliarden wert und gehörte zu den Top 5 im Leitindex./ag/zb/jha/