FRANKFURT (dpa-AFX) - Vage Übernahmefantasien haben die Aktien des Kupferkonzerns Aurubis am Donnerstagnachmittag angetrieben. Mit einem Kursplus von 6,25 Prozent auf 77,35 Euro näherten sie sich als einer der Favoriten im MDax wieder ihrem Jahreshoch, das sie im Mai mit 80,50 Euro erreicht hatten. Für 2024 ergibt sich nun wieder ein Plus von gut 4 Prozent.

Rückenwind lieferte dem Kurs am Donnerstag ein Bericht des "Manager Magazins" mit Titel "Wie Großaktionär Salzgitter seine Macht bei Aurubis ausdehnt". Darin geht es um die Suche nach einem neuen Aurubis-Vorstandschef, die sich auch wegen der Vorstellungen des Salzgitter-Chefs Gunnar Groebler schwierig gestalte. Der Stahlkocher hält knapp 30 Prozent an der Kupferhütte und Groebler sitzt im Aufsichtsrat von Aurubis.

Groebler wolle eine Kandidatin oder einen Kandidaten, der neben anderen Qualifikationen auch Transformationserfahrung mitbringe. Bei Aurubis nähre das den Verdacht, der Salzgitter-Chef wolle die Mehrheitsverhältnisse ändern, so das Blatt. Gleichwohl habe Salzgitter auf Anfrage jüngste Aussagen wiederholt, keine Übernahme von Aurubis zu planen.

Im vergangenen Jahr hatten Betrugs- und Diebstahlfälle das Geschäft von Aurubis belastet. Der Millionenschaden hatte auch zur Kritik am Risikomanagement des Konzerns geführt. In der Folge musste fast der komplette Vorstand gehen. Aurubis-Chef Roland Harings, Finanzvorstand Rainer Verhoeven sowie Produktionsvorstand Heiko Arnold verloren oder verlieren vorzeitig ihre Posten.

Während Arnold Aurubis bereits Ende Februar verlassen hat, geht Harings zum 30. September. Für Verhoeven wurde bereits ein Nachfolger gefunden. Der Mercedes -Manager Steffen Hoffmann wird mit seinem Eintritt in das Unternehmen am 1. Oktober das Finanzressort übernehmen./mis/ck/jha/