FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach einer Anhebung der Rentabilitätsprognose durch Aroundtown peilen die Aktien der Immobiliengruppe am Mittwoch ihr Jahreshoch an. In der Spitze bedeuteten knapp 2,39 Euro das höchste Niveau seit dem ersten Handelstag in diesem Jahr. Ein Jahreshoch würde dann knapp über der Marke von 2,50 Euro erreicht.

Zuletzt verbuchten die Aroundtown-Aktien ein Plus von 3,5 Prozent auf 2,35 Euro, womit sie der Spitzenreiter im MDax waren. Sie schlugen sich damit deutlich besser als der Gesamtmarkt und waren auch eine positive Erscheinung im Branchengefüge, weil andere Immobilienwerte nicht gefragt waren. Die MDax-Kollegen LEG und TAG verloren bis zu 1,8 Prozent an Wert und Vonovia aus dem Dax bewegten sich nur um die Gewinnschwelle.

Aroundtown hat im ersten Halbjahr wieder einen Verlust geschrieben, wenn auch weniger hoch als noch vor einem Jahr. Das Tempo der Immobilienabwertung habe sich verlangsamt und das Umfeld bessere sich, hieß es. Der Gewerbeimmobilien-Spezialist wird daher für das operative Geschäft zuversichtlicher. Für den operativen Gewinn (FFO I) werden im laufenden Jahr nun 290 bis 320 Millionen Euro angepeilt. Am oberen und unteren Ende der Spanne sind dies jeweils zehn Millionen Euro mehr.

Chales Boissier von der UBS sprach von positiven Ergebnissen, auch wenn die Abwertungen bei Immobilien weiter gingen. Vor allem die Entwicklung des Gewinns und des Mietwachstums hätten überzeugt.

Bezüglich des Ausblicks bleibt Kai Klose von der Berenberg Bank mit seiner Erwartung von gut 283 Millionen Euro zwar unter der neuen operativen Gewinnzielspanne, er hält diese aber für erreichbar wegen der soliden Geschäftstätigkeit von Aroundtown im Wohnsegment. Der Warburg-Fachmann Andreas Pläsier bezeichnete sie als "nachvollziehbar".

Pläsier und Andre Remke von der Baader Bank sind derzeit im dpa-AFX-Analyser die einzigen Analysten, die der Aroundtown-Aktie eine Kaufempfehlung aussprechen. Seit dem Jahrestief aus dem März haben die Aktien schon mehr als die Hälfte wieder zugelegt und seit dem Rekordtief aus dem Vorjahr sogar schon 170 Prozent. In den Jahren zuvor hatten sie aber auch bis zu 90 Prozent eingebüßt, während zunächst die Corona-Pandemie herrschte und dann inflationsbedingt die Zinsen anzogen./tih/mne/stk