FRANKFURT (dpa-AFX) - Das tiefe Kursniveau bei Immobilien-Aktien haben am Dienstag die Anleger für Käufe genutzt. Die Branche leidet unter der Zinswende der Notenbanken. Bauen und Häuserkäufe werden teurer, die Nachfrage sinkt.

Bei den jahrelang gestiegenen Immobilienpreisen sei die Anpassung an die neue Zinsrealität noch in vollem Gang, schrieb der Volkswirt der Privatbank Donner & Reuschel, Carsten Mumm. Mumm sprach von Stillstand am Immobilienmarkt, der aber auch dafür spreche, dass es sich um eine zyklische Korrektur und nicht um das Platzen einer Preisblase handele. So seien Panikverkäufe nicht festzustellen.

Der europäische Immobiliensektor ist derzeit mit einem Minus von 5,3 Prozent seit Jahresbeginn die zweitschwächste Branche hinter den Rohstoffen. Seit Anfang 2022 steht sogar ein Verlust mehr als 43 Prozent zu Buche.

Im Dax sind die Titel von Vonovia seit Anfang 2023 bislang am schwächsten gelaufen, mit minus 15,5 Prozent. Am Dienstag aber lagen sie mit plus 5,7 Prozent vorne, womit sich das kurz- und mittelfristige Chartbild etwas aufhellte.

Offenbar sehen viele Marktteilnehmer erst einmal die Chance auf eine Bodenbildung bei den Kursen von Immobilien-Aktien. So legten auch im MDax die Anteile von Aroundtown , LEG und TAG um bis zu annähernd sechs Prozent zu, im SDax verteuerten sich Grand City Properties ähnlich deutlich./ajx/ag/mis