AMSTERDAM (dpa-AFX) - Die Aktien von Adyen sind am Donnerstag nach Halbjahreszahlen eingebrochen. Bei Anlegern machten sich Wachstumssorgen breit. Der Konkurrenzdruck scheine sich zu erhöhen, hieß es von der Citigroup. Hohe Investitionen, um dem Wettbewerb zu begegnen, dürften die operative Gewinnmarge auf längere Sicht belasten. Diese Entwicklung treffe zusammen mit einer nachlassenden Wachstumsdynamik auf die hohe Bewertung von Adyen.

Zuletzt verlor der Wert als Schlusslicht im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rund 23 Prozent auf 1138,20 Euro. Damit ist der moderate Aufwärtstrend der vergangenen Monate Geschichte. Mit den Verlusten fiel die Aktie auf den tiefsten Stand seit Juni 2020. Seit dem Rekordhoch von 2835 Euro im November 2021 summieren sich die Kursverluste mittlerweile auch rund 60 Prozent.

Der niederländische Zahlungsdienstleister hatte im ersten Halbjahr operativ weniger verdient als gedacht. Die operative Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Punkte auf 43 Prozent ein.

Zudem hatten sich die Geschäfte in Nordamerika deutlich schwächer als vom Management erwartet entwickelt. Zwar stieg das Transaktionsvolumen bei Adyen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 426 Milliarden Euro und der Umsatz kletterte um 21 Prozent auf gut 739 Milliarden Euro. Verglichen mit dem zweiten Halbjahr 2022 flachte sich das Wachstum aber deutlich ab.

Nach Einschätzung der Analysten von JPMorgan ist nicht die operative Entwicklung Hauptgrund für die Verluste. Vielmehr seien die Umsätze der Auslöser, denn im Jahresvergleich habe das Umsatzwachstum unter den langfristigen Prognosen gelegen.

Die Analysten des Investmenthauses Jefferies betonten, dass die Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Gesamtzahlungsvolumens (Total Payment Volume) ebenfalls Grund für den Ausverkauf sei. Angesichts von Belastungen von der Währungsseite dürfte es für Adyen schwer werden, das Wachstumstempo im zweiten Halbjahr zu erhöhen./mf/bek/mis