FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein trüberer Ausblick hat die Aktien von Adidas am Donnerstag im nachbörslichen Handel unter Druck gebracht. Sie büßten im Vergleich zum Xetra-Schluss auf Tradegate zuletzt knapp vier Prozent auf 110,50 Euro ein und steuerten damit auf das Mitte Oktober erreichte Mehrjahrestief zu. Vor einer Woche war der Kurs im Xetra-Handel bis auf 107,46 Euro gefallen - so billig war die Adidas-Aktie seit dem Frühjahr 2016 nicht mehr gewesen. Vom im August 2021 erreichten Rekordhoch von mehr als 336 Euro ist der Kurs inzwischen weit entfernt. Alleine in diesem Jahr sank die Marktkapitalisierung um etwas mehr als die Hälfte auf zuletzt nur noch 22 Milliarden Euro.

Mit der Vorlage vorläufiger Quartalszahlen senkte der Sportartikelhersteller seine Jahresziele. Adidas geht nun für 2022 von einem währungsbereinigten Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich aus, statt wie bisher von einem im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Die Bruttomarge werde nur noch bei rund 47,5 statt bei rund 49,0 Prozent liegen. Demzufolge sinke die Erwartung für die operative Marge von rund 7,0 auf rund 4,0 Prozent. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen werde voraussichtlich bei rund 500 Millionen Euro liegen. Die bisherige Prognose lag bei rund 1,3 Milliarden Euro.

Der neue Ausblick, so hieß es, spiegele eine weitere Verschlechterung der Trends in Bezug auf das Kundenaufkommen in China sowie einen deutlichen Anstieg der Lagerbestände in wichtigen westlichen Märkten infolge der seit Anfang September gesunkenen Verbrauchernachfrage wider. Die schweizerische Großbank UBS hatte bereits befürchtet, dass das dritte Quartal vorhandene Probleme offenbaren und womöglich den mittelfristigen Ausblick infrage stellen könnte./ck/zb/he