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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von Siemens sind am Dienstag im Zuge negativ aufgenommener Signale auf einer Investorenkonferenz kräftig unter Druck geraten. Mit einem Minus von 5,5 Prozent auf 173,54 Euro waren sie am Nachmittag im leicht steigenden Dax das Schlusslicht und näherten sich wieder der 50-Tage-Linie, die Hinweise auf den mittelfristigen Kurstrend gibt.

Auf der Investorenkonferenz der Bank of America habe der Münchener Technologiekonzern pessimistischere Töne angeschlagen, sagte ein Börsianer. Das Auftragswachstum sei mau, vor allem die Nachfrage aus China.

Analyst Andrew Wilson von JPMorgan schrieb, Finanzchef Ralf Thomas habe für den Bereich Digital Industries die Erwartungen an das zweite Geschäftsquartal gedämpft. Grund sei eine langsamere Geschäftsbelebung in China. Wilson sieht trotz der Bestätigung der Jahresziele nun klare Risiken für die Umsatzprognose für dieses Geschäft. Die Anleger dürften eine Senkung einkalkulieren.

Die Vorsicht des Siemens-Finanzchefs wertete Experte Mark Fielding von der kanadischen Bank RBC mit Blick auf den Gesamtkonzern aber nicht als Beinbruch. Eine weniger starke Entwicklung im Bereich Digital Industries könnte von einem besseren Abschneiden der Geschäftseinheit Smart Infrastructure ausgeglichen werden, so der Experte.

Die Siemens-Aktien hatten mit fast 187 Euro am Freitag ein Rekordhoch erreicht. Im laufenden Jahr hatten sie damit zehn Prozent gewonnen. Inzwischen schmolz der Zuwachs aber auf nur noch gut zwei Prozent zusammen. Im Fahrwasser von Siemens reagierten am Dienstag auch die Papiere der Konkurrenten Schneider Electric und ABB negativ./ajx/bek/jha/

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