(neu: Analystenkommentare, Kursrückblick und Börsenwert.)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Für begeisterte Investoren und eine Aktie auf Rekordhoch hat am Dienstag die Aussicht auf mehr Einsparungen bei SAP gesorgt. In der Spitze war der Aktienkurs mit plus 7,1 Prozent nicht mehr weit von der 200-Euro-Marke entfernt. Damit war der Software-Entwickler gut 240 Milliarden Euro wert. Zuletzt betrug der Anstieg noch fast 7 Prozent auf 196 Euro.

Statt 8.000 Stellen wollen die Walldorfer nun 9.000 bis 10.000 Jobs streichen. Das kostet zwar erstmal Geld, ab kommendem Jahr rechnet SAP aber mit rund 0,2 Milliarden Euro weniger Kosten als bisher geplant. Und will denn auch beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2025 rund 10,2 Milliarden Euro verdienen statt rund 10 Milliarden.

Am Dienstag wiederholte sich quasi die Börsenreaktion von Ende Januar auf die Zahlen von SAP zum Schlussquartal 2023: Seinerzeit hatte die Ankündigung eines Stellenabbaus und von Investitionen in Künstliche Intelligenz dem Kurs ein Plus von in der Spitze gut 8 Prozent ebenfalls ein Rekordhoch beschert. In den kommenden Monaten ging es immer weiter aufwärts. Mit der Marktkapitalisierung von gut 240 Milliarden Euro ist SAP mittlerweile rund 100 Milliarden Euro mehr wert als die Nummer zwei im Dax , die Siemens AG.

"Ein größeres Umbauprogramm dürfte sich in einer größeren operativen Effizienz bezahlt machen", schrieb Analyst Nay Soe Naing von der Berenberg Bank zu den absehbar niedrigeren Kosten des Konzerns. Er unterstellte dem Unternehmen daher von 2025 an eine höhere Profitabilität.

Zudem habe sich SAP operativ im zweiten Quartal positiv von Wettbewerbern abgesetzt, fügte Naing hinzu. Während andere Cloud-Anbieter zuletzt von einer schwächeren Nachfrage berichtet hätten, sei das Wachstum von SAP im Cloud-Geschäft robust. "Wir bleiben Käufer der Aktien", lautete des Experten Fazit.

Ähnlich sah es Sven Merkt von der britischen Investmentbank Barclays: "Mit der starken Geschäftsentwicklung sticht SAP im Vergleich zu Wettbewerbern immer mehr heraus". Diese litten unter einer konjunkturellen Schwäche, während das Management der Walldorfer eine solche nicht als Belastung für die Nachfrage ausmachen könne. Merkt riet zum Übergewichten der SAP-Aktie im Portfolio.

Wie andere Techwerte profitieren die Aktien schon länger auch vom Megatrend Künstliche Intelligenz. Allein 2024 ging es bislang um rund 40 Prozent nach oben, was einen der vorderen Plätze im deutschen Leitindex Dax bedeutet. In Sachen Börsenwert ist SAP derweil schon länger unangefochtene Nummer eins im Dax. Mit rund 240 Milliarden Euro Marktkapitalisierung liegt der Konzern mit großem Abstand vor der Nummer zwei Siemens, die etwa 140 Milliarden Euro auf die Börsenwaage bringt./bek/men/mis