(Neu: Kursentwicklung im Xetra-Handel, weitere Details)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Rückschlag beim geplanten Verkauf des Foodpanda-Geschäfts in Taiwan hat die Aktien von Delivery Hero am Freitag deutlich belastet. Im Xetra-Handel notierten die Papiere des Essenslieferanten am Vormittag zuletzt 5,7 Prozent tiefer bei 26,96 Euro. Im frühen Geschäft waren sie auf den tiefsten Stand seit Ende August abgesackt.

Seit dem Jahreshoch im Oktober ging es für Delivery Hero um rund 36 Prozent abwärts. Für das Jahr 2024 steht nun noch ein Kursplus von rund 8 Prozent zu Buche.

Die taiwanesische Wettbewerbsbehörde TFTC werde die Veräußerung der Foodpanda-Aktivitäten an den US-Fahr- und Lieferdienst Uber nicht freigeben, teilte Delivery Hero über die Weihnachtsfeiertage mit. Uber wollte den Bereich in einem mehrstufigen Geschäft für knapp eine Milliarde US-Dollar erwerben und einen kleinen Anteil an Delivery Hero kaufen. Uber könne gegen die Entscheidung von TFTC Berufung einlegen oder die Transaktion beenden, hieß es in der Mitteilung des MDax-Konzerns weiter.

Analyst Marcus Diebel von der Bank JPMorgan wertete die Entscheidung als klar negativ für Delivery Hero. So habe das Unternehmen mit dem Geld auf dem Verkauf Wandelanleihen zurückkaufen und die Kapitalstruktur insgesamt verbessern wollen. Offen sei derweil die Höhe einer möglichen Entschädigungszahlung (Break-up Fee) an Delivery Hero. Für das Unternehmen gebe es zudem Chancen für andere Verkäufe in der Region, die dann als positiver Katalysator für den Kurs wirken könnten, betonte der Experte.

Insgesamt schaut Delivery Hero aktuell auf seine regionalen Gesellschaften. Erst am 10. Dezember war die Konzerntochter Talabat in Dubai an die Börse gegangen. Der Talabat-Kurs dümpelt seither aber vor sich hin. Gleichwohl: Delivery Hero hatte mit dem Börsengang umgerechnet knapp zwei Milliarden Euro mit dem offerierten Talabat-Anteil von 20 Prozent an Talabat hereingeholt./edh/mis/stk