(neu:Schlusskurs)

NEW YORK (dpa-AFX) - Der mit Spannung erwartete Börsengang des Sandalen-Herstellers Birkenstock in den USA ist am Mittwoch schiefgegangen. Mit 40,20 US-Dollar beendeten die Papiere den ersten Börsentag, das waren 5,80 Dollar oder 12,6 Prozent unter dem Ausgabepreis von 46 Dollar. Investoren, die die Aktien im Vorfeld gezeichnet hatten, mussten also bereits am ersten Handelstag einen herben Verlust einstecken. Erst vier Stunden nach Beginn des Handels konnte ein erster Kurs für die Aktien ermittelt werden - ungewöhnlich spät.

Vor dem Börsengang hatte das traditionsreiche Unternehmen mit Hauptsitz in Linz in Rheinland-Pfalz die Ausgabespanne auf 44 bis 49 Dollar festgesetzt.

Zum Ausgabepreis von 46 Dollar bringt die Aktienplatzierung knapp 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,4 Mrd Euro) ein. Etwa zwei Drittel davon gehen an den Haupteigentümer L Catterton, der mit dem Luxuskonzern LVMH und dessen milliardenschwerem Chef Bernard Arnault verbandelt ist. Insgesamt wird Birkenstock mit 8,6 Milliarden Dollar (etwa 8,1 Mrd Euro) bewertet.

Das Unternehmen will mit seinem Anteil am Erlös aus dem Börsengang Schulden abbauen. Das stößt am Markt auch auf Kritik: "Die Verwendung der Einnahmen erscheint ambitionslos, zu diesem Zeitpunkt hätte das Geld zur Verbesserung der Geschäfte und zur Diversifizierung in neue Produkte verwendet werden können", schrieb Analyst Michael Hewson vom Londoner Wertpapierhaus CMC Markts.

Investoren riet Hewson zur Vorsicht angesichts einer aus seiner Sicht hohen Bewertung der Birkenstock-Aktien. Diese sei viermal so hoch wie die des Kultstiefelherstellers Dr. Martens. Erschwerend hinzu kämen am Mittwoch enttäuschende Quartalszahlen von LVMH, die die Stimmung für den Luxus- und Modesektor grundsätzlich einzutrüben drohten. Darunter könne auch Birkenstock leiden, prognostiziert Hewson, denn deren hochpreisige Modelle seien mit umgerechnet 160 Pfund "nicht gerade günstig"./bek/he