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NEW YORK (dpa-AFX) - Anders als zuletzt Alphabet , Meta und Microsoft sendet Amazon am Freitag ermutigende Signale an die Tech-Investorengemeinde. Die Aktie des Online-Händlers lief mit einem Plus von 7,2 Prozent auf 199,72 US-Dollar dicht an ihr Rekordhoch von Juli heran. Davon mit angetrieben erholte sich die gesamte Nasdaq-Börse. Knapp unter der Bestmarke bot allerdings die 200-Dollar-Marke dem Amazon-Kurs Widerstand.

Der weltgrößte Online-Händler hat dank besonders lukrativer Geschäfte mit Cloud-Produkten im vergangenen Quartal deutlich mehr verdient als erwartet. Analystenlob gab es entsprechend für eine "rekordhohe Marge" des Technologieriesen. In Anlehnung an Halloween bezeichnete Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies die Profitabilität als geradezu "spuktakulär". Auch das operative Ergebnisziel für das laufende Quartal zerstreue teilweise Sorgen.

Brad Erickson von RBC schrieb, das Quartal sei deutlich besser gewesen als befürchtet. "Doch keine beängstigende Prognose", titelte er zudem in seiner Studie. Amazon passe als Preisbrecher strukturell gut in eine Zeit, in der Verbraucher mit knappen Budgets ihre Kaufgewohnheiten änderten. Aber auch für die Cloud-Sparte AWS hatte er lobende Worte übrig. Denn deren Profitabilität habe deutlich über den Erwartungen gelegen.

Viele Experten stockten nach dem Quartalsbericht ihre Kursziele für die Aktie auf. Am optimistischsten unter den Analysten, die im dpa-AFX-Analyser erfasst sind, ist Goldman-Sachs-Experte Eric Sheridan, der sein Kursziel auf 240 Dollar nach oben schraubte. Margenbedenken der Investoren seien mit den Zahlen hinfällig, lautet der Tenor auch seiner Studie.

Im 200-Dollar-Bereich schien der Amazon-Kurs am Freitag zunächst gedeckelt, denn er konnte er sich maximal auf 200,50 Dollar nach oben arbeiten, bevor er dann wieder abdrehte. Damit gelang nur eine Annäherung an den Anfang Juli erreichten Rekord von 201,20 Dollar.

Am Mittwoch und Donnerstag war noch Thema gewesen, dass sich die Ertragsstärke großer US-Tech-Giganten in dieser Berichtssaison nicht mehr als Lockstoff für die Anleger erweist. Nach Alphabet hatten auch Microsoft und Meta trotz generell guter Resultate die Nasdaq-Börse relativ deutlich heruntergezogen. Am Markt hieß es schon, Anleger hegten erste Zweifel an ihren Wetten auf Künstliche Intelligenz (KI). Die Aktien der drei Tech-Riesen erholten sich am Freitag um maximal 1,5 Prozent.

Auch Intel war am Freitag förderlich für die Tech-Stimmung, wie ein Kursplus von 6,6 Prozent bei dem Prozessorhersteller zeigte. Bei Apple dagegen fiel die Reaktion auf die vorgestellten Zahlen verhalten aus, hier sank der Kurs um zuletzt 1,5 Prozent. Mit einer Marktkapitalisierung von 3,37 Billionen Dollar liegt das wertvollste Börsenunternehmen der Welt nun nur noch knapp vor dem KI-Chip-Spezialisten Nvidia. Amazon folgt mit aktuell 2,09 Billionen nach Microsoft und Alphabet auf dem fünften Rang./tih/gl/he