HERZOGENRATH (dpa-AFX) - Der Halbleiter-Ausrüster Aixtron will nach Belastungen durch Lieferverzögerungen das Wachstum im neuen Jahr beschleunigen. Gegen Ende 2022 hatte das Fehlen von Exportlizenzen gebremst. Behörden waren überlastet und warfen teils einen kritischeren Blick auf bestimmte Abnehmerländer, wohl insbesondere China. Zuletzt hatte sich die Lage aber entspannt. 2023 soll der Umsatz nun um mindestens ein Viertel wachsen und die Profitabilität soll verbessert werden. Während das Unternehmen die mittleren Analystenschätzungen 2022 beim Umsatz und Betriebsergebnis verfehlte, liegt der Ausblick dank der Auftragslage in weiten Teilen darüber.

Rückenwind liefert eine weiterhin hohe Nachfrage nach Anlagen zur Herstellung von Elektronikchips auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC). Bauteile auf dieser Basis sind kleiner, energieeffizienter und temperaturbeständiger als klassische Siliziumchips. Der Umsatz soll vor diesem Hintergrund 2023 um mindestens ein Viertel auf 580 bis 640 Millionen Euro steigen, nach plus acht Prozent auf 463,2 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Herzogenrath mit.

Dabei stützt sich das Management um Unternehmenschef Felix Grawert auf einen Anlagen-Auftragsbestand von knapp 352 Millionen Euro per Ende 2022, was fast zwei Drittel mehr als zwölf Monate zuvor war. Im neuen Jahr sollen zudem Orders für 600 bis 680 Millionen Euro einsammelt werden.

Mit Blick auf die Profitabilität peilt Grawert einen Anstieg der Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) auf 25 bis 27 Prozent an. 2022 hatte diese bei 23 Prozent gelegen, was einem Wachstum des Betriebsergebnisses um sechs Prozent auf 105 Millionen Euro entspricht. Der Überschuss legte in gleicher Größenordnung auf etwas mehr als 100 Millionen Euro zu. Die Dividende soll um einen Cent auf 0,31 Euro steigen./mis/he/zb