TOULOUSE (dpa-AFX) - Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat im vergangenen Jahr wegen Engpässen bei Zulieferern merklich weniger Jets ausgeliefert als lange Zeit erhofft. Trotz eines Schlussspurts fanden im Gesamtjahr netto nur 661 Maschinen den Weg zu den Kunden, wie der Dax-Konzern am Dienstagabend in Toulouse mitteilte. Das waren zwar acht Prozent mehr als im zweiten Corona-Jahr 2021, aber deutlich weniger als die noch im Sommer angepeilten 700 Stück.

Airbus hatte sich erst Anfang Dezember von diesem Ziel verabschiedet. Airbus könne nicht so viele neue Maschinen ausliefern wie geplant. Die tatsächliche Zahl dürfte aber nicht wesentlich unter den zuletzt angepeilten 700 Auslieferungen liegen, hieß es damals. Anfang 2022 hatte Airbus-Chef Guillaume Faury sogar noch 720 Jets anvisiert. Dennoch lag der Hersteller nun weit vor seinem US-Rivalen Boeing , der nur auf 480 Jets kam. Auch bei Neuaufträgen und Auftragsbestand hatten die Europäer die Nase vorn.

So holte Airbus im abgelaufenen Jahr Bestellungen über 1078 Verkehrsflugzeuge herein. Nach Abzug von Stornierungen waren es noch 820 Stück. Der Auftragsbestand erreichte Ende Dezember 7239 Jets, rund ein Drittel mehr als bei Boeing. Ob und wie stark die Auslieferungszahlen im laufenden Jahr steigen dürften, will die Airbus-Führung wie üblich erst bei der Veröffentlichung der Jahresbilanz Mitte Februar sagen./stw/jha/