GAZA (dpa-AFX) - Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat die Resolution des UN-Sicherheitsrats zum Gaza-Krieg als völlig unzureichend kritisiert. "Diese Resolution wurde so weit abgeschwächt, dass deren Wirkung auf das Leben von Zivilisten in Gaza nahezu bedeutungslos sein wird", teilte MSF am Freitag nach Verabschiedung mit. Der Text bleibe "schmerzhaft weit" hinter dem zurück, was angesichts der Krise im Gazastreifen notwendig sei: "eine sofortige und anhaltende Waffenruhe", teilte Avril Benoit mit, MSF-Exekutivdirektor in den USA.

Benoit kritisierte auch die Arbeitsweise des mächtigsten UN-Gremiums, das sich mehr als zwei Monate nach Kriegsbeginn zu der Resolution durchgerungen hatte. "Es ist unergründlich, dass der UN-Sicherheitsrat mitten in einer totalen humanitären Katastrophe, wo jede Minute zählt, tagelang in Uneinigkeit feststeckte über etwas, dass vom Beginn der Krise hätte etabliert werden müssen", teilte Benoit mit - nämlich der schnelle Fluss von Hilfsgütern nach Gaza und ungehinderte Lieferungen innerhalb des Küstengebiets.

Der UN-Sicherheitsrat hatte am Freitag nach tagelangem Ringen in einer Resolution die Aufstockung der humanitären Hilfe die Menschen im Gazastreifen gefordert. Die Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe fehlt aber im Text. Die USA, der wichtigste Unterstützer Israels in deren Krieg gegen die islamistische Hamas, enthielten sich bei der Abstimmung./jot/DP/he