AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen hat nicht zuletzt wegen seines deutlichen Personalausbaus im ersten Halbjahr operativ weniger verdient als gedacht. Die operative Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Punkte auf 43 Prozent ein, wie das im EuroStoxx-50 notierte Unternehmen am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Analysten hatten sich zwar auf eine schlechtere Quote eingestellt, aber Adyen enttäuschte mit der Kennziffer die Erwartungen deutlich.

Der Konzern verdiente operativ vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mit 320 Millionen Euro ein Zehntel weniger als im Jahr zuvor. Die Unternehmensführung schob die rückläufige Entwicklung hauptsächlich auf große Investitionen in den eigenen Personalbestand. Allein im ersten Halbjahr seien mehr als 550 neue Fachkräfte eingestellt worden, mittlerweile zählt Adyen fast 3900 Mitarbeiter. Künftig will die Konzernspitze allerdings das Tempo bei Neueinstellungen drosseln.

Im ersten Halbjahr entwickelten sich unterdessen vor allem die Geschäfte in Nordamerika deutlich schwächer als vom Management erwartet. Die Konsumflaute hält an, Kunden achten besonders auf ihre Kosten und schnallen ihre Gürtel enger. Zwar stieg das Transaktionsvolumen bei Adyen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 426 Milliarden Euro und der Umsatz kletterte um 21 Prozent auf gut 739 Milliarden Euro. Verglichen mit dem zweiten Halbjahr 2022 flachte sich das Wachstum aber deutlich ab. Mit rund 282 Millionen Euro blieb der Nettogewinn dank eines besseren Finanzergebnisses stabil./ngu/lew