ESSEN (dpa-AFX) - Milliardenschwere Abschreibungen auf das Stahlgeschäft haben den Industriekonzern Thyssenkrupp im vergangenen Geschäftsjahr tief in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich stand 2022/23 (per Ende September) ein Nettoverlust von rund zwei Milliarden Euro zu Buche, wie das Unternehmen am Mittwoch in Essen mitteilte. Die Wertberichtigungen auf das Anlagevermögen der Tochter Steel Europe bezifferte Thyssenkrupp auf 2,1 Milliarden Euro. Die Abschreibungen seien wegen der konjunkturbedingt eingetrübten Umfelds sowie höherer Kapitalkosten nötig geworden, hieß es. Thyssenkrupp hatte ursprünglich einen "mindestens" ausgeglichenen Jahresüberschuss in Aussicht gestellt, nach einem Gewinn von 1,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Aktionäre sollen dank eines deutlich verbesserten Mittelzuflusses dennoch eine unveränderte Dividende von 0,15 Euro je Aktie erhalten.

Sinkende Stahlpreise und gleichzeitig gestiegene Rohstoff- und Energiekosten belasteten das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), welches von knapp 2,1 Milliarden auf 703 Millionen Euro sank und damit in etwa die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten erfüllte. Der Umsatz sank um neun Prozent auf 37,5 Milliarden Euro. Dabei verzeichnete Thyssenkrupp im Schlussquartal nochmal deutliche Rückgänge.

Im neuen Geschäftsjahr will Thyssenkrupp wieder in die Gewinnzone zurückkehren. So erwartet das Unternehmen einen Jahresüberschuss im

niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Dabei geht das Management um Konzernchef Miguel López von einem anhaltend schwierigen konjunkturellem Umfeld aus. Das bereinigte Ebit soll auf einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag steigen, den Umsatz sieht Thyssenkrupp leicht wachsen./nas/ngu