SEEON (dpa-AFX) - Der Chef des Netzbetreibers 50Hertz, Stefan Kapferer, sieht in der deutschen Bevölkerung eine wachsende Akzeptanz für den Ausbau der Stromnetze. Er führe dies auch darauf zurück, dass die Bedeutung von Energie-Souveränität klarer geworden sei, sagte er am Samstag bei der Klausur der CSU-Bundestagsabgeordneten im bayerischen Kloster Seeon. Er sehe auch einen deutlichen Fortschritt bei den Genehmigungsbehörden, insbesondere bei der Bundesnetzagentur. "Da ist ein deutlicher frischer Wind zu spüren, was Genehmigungsverfahren angeht."

Auch in diesem Winter zeige sich die Stromversorgung in Deutschland "in gewohnt zuverlässiger Weise", sagte Kapferer, der ein "Jahrzehnt der Investitionen" in Netze, in erneuerbare Energien und in Backup-Kapazitäten voraussagte.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, Deutschland habe Glück, dass das Wetter gerade so mild sei und es mehr Wind als normalerweise im Winter gebe. Wäre dies nicht der Fall, "dann wäre das Risiko für einen Blackout durchaus deutlich gegeben". Die Situation im Gas- wie im Strombereich sei weiter angespannt. "Es ist keine Luft im System, sondern es ist alles sehr, sehr knapp", sagte Dobrindt. Er zog daraus unter anderem den Schluss, dass die drei letzten verbliebenen Atomkraftwerke nicht wie geplant Mitte April endgültig vom Netz genommen werden dürften./sk/DP/nas