Die Deutsche Bank und andere Geldhäuser stehen unter dem Verdacht der Missachtung von Wettbewerbsregeln im Zusammenhang mit Geschäften mit Staatsanleihen, wie britische Behörden mitteilten. Gemäß der Wettbewerbsaufsicht CMA sollen Händler der betroffenen Institute in Chats sensible Informationen ausgetauscht haben, darunter auch Anlagestrategien. Diese Informationen wurden am Mittwoch bekanntgegeben.

Verdacht der Missachtung von Wettbewerbsregeln bei Staatsanleihengeschäften

Die Deutsche Bank hat zugegeben, illegal Absprachen im Handel mit britischen Staatsanleihen getroffen zu haben. Gemäß einer Mitteilung der Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) informierte das Institut die britischen Behörden darüber, dass es an wettbewerbswidrigen Aktivitäten beteiligt war.

Nach den Erkenntnissen der CMA hat Deutschlands größte Bank von 2009 bis 2013 im Handel mit britischen Staatsanleihen Preisabsprachen und Handelsstrategien mit den US-Banken Citi und Morgan Stanley, der britischen HSBC sowie der Royal Bank of Canada getroffen.

Preisabsprachen und Handelsstrategien mit anderen Banken

Einige wenige Händler der beteiligten Banken tauschten sensible Informationen über den Chatdienst Bloomberg aus. Dadurch wurde der Wettbewerb beeinträchtigt, was unter anderem zu Lasten von Pensionsfonds, dem britischen Staat und den britischen Steuerzahlern ging.

„Ein funktionierender und wettbewerbsfähiger Anleihemarkt ist nicht nur wichtig für Millionen von Steuerzahlern und Sparern, sondern auch entscheidend für die Reputation Großbritanniens als weltweites Finanzzentrum“,

erklärte Michael Grenfell, der Generaldirektor der CMA. Die den Banken vorgeworfenen Vergehen seien daher äußerst schwerwiegend.

Auch die Citigroup habe ihr Fehlverhalten zugegeben. HSBC, Morgan Stanley und die Royal Bank of Canada äußerten sich bisher nicht dazu. Bevor die CMA eine endgültige Entscheidung trifft, können die Finanzunternehmen ihre Sicht der Dinge darstellen.

Deutsche Bank geht straffrei aus

Aufgrund der Selbstanzeige der Deutschen Bank bei der CMA wird das Institut nach Angaben der Wettbewerbshüter straffrei ausgehen, da die Kronzeugen-Regel gilt. Aufgrund des Geständnisses der US-Bank Citigroup wird auch eine potentielle Strafe für sie reduziert.

Eine Sprecherin des Konzerns erklärte, dass das Institut den Sachverhalt aktiv gemeldet und bei den anschließenden Untersuchungen umfassend kooperiert habe. „Daher wurde uns von der CMA eine vorläufige Freistellung gewährt, sodass wir nicht mit einer Geldstrafe rechnen müssen.“

Börsennews-Redaktion intern / pr

Quelle: BörsenNEWS.de