Holpriger Start ins neue Jahr

Der Kurs von Zalando befindet sich seit Jahresbeginn auf einer Talfahrt und ist am heutigen Freitag Schlusslicht des DAX. Die Aktie verzeichnet einen Rückgang von 3,49 %, während der Dax insgesamt um 0,15 Prozent stieg. Aktuell notiert der Kurs bei etwa 19 Euro. Dies markiert eine Annäherung an das Rekordtief von gut 17 Euro, das kurz nach dem Börsengang im Herbst 2014 erreicht wurde. Der Ausgabepreis lag damals bei 21,50 Euro.

 

In Bezug auf den Handelsumfang verzeichnete Zalando vor Ende des Parketthandels ein Volumen von 1.164.494 gehandelten Aktien, während am vorherigen Handelstag insgesamt 2.325.246 Wertpapiere gehandelt wurden. Im Jahr 2024 hat das Unternehmen bereits Kursverluste von über zwölf Prozent verzeichnet, was ihm den letzten Platz im deutschen Leitindex einbrachte. Vorherige Jahre waren ebenfalls herausfordernd für das deutsche Modeunternehmen. 2023 verzeichnete Zalando ein Jahresminus von über 35 Prozent, während es 2022 mit einem Verlust von mehr als der Hälfte vorletzter im Index war.

Inflation und Gewinnwarnung belasten das Modeunternehmen 

Vom florierenden Onlinehandel während der Corona-Pandemie ist nichts mehr zu spüren. Zalando hatte im letzten Jahr mit Kaufzurückhaltung der Kunden, hohen Lagerbeständen und Verkäufen mit hohen Rabatten zu kämpfen. Gleichzeitig konnte das Unternehmen Fortschritte bei der Kostenkontrolle erzielen, was jedoch nicht zu einer Aufwertung der Aktien führte. 

Die Stimmung wurde weiter getrübt, als JD Sports Fashion am gestrigen Donnerstag eine Gewinnwarnung herausgab. Das Unternehmen senkte seine Gewinnprognose aufgrund schwacher Umsätze vor den Feiertagen, die auf ungewöhnliches Wetter und zurückhaltende Konsumausgaben zurückgeführt wurden. Diese Meldung wirkte sich negativ auf andere Aktien von Modeunternehmen aus, darunter auch Zalando. 

Streit um Abschaffung von Plastiktüten 

Unterdessen belastet eine weitere Problematik das Unternehmen. Der Eigentümer der Zara-Kette drängte Zalando dazu, Plastiktüten durch andere Verpackungen zu ersetzen. Allerdings behauptete Zalando, dass seine Logistik den Einsatz von Plastiktüten erfordere und Alternativen aus Pappe oder Papier die Umweltauswirkungen nicht verringern würden. Inditex, ein Hauptpartner von Zalando, arbeitet intern daran, bis zum Ende des Geschäftsjahres keine Einwegplastikverpackungen mehr zu liefern.

Die Modeindustrie produziert jährlich rund 180 Milliarden Einweg-Polybeutel, und obwohl theoretisch die meisten recycelbar sind, landen sie oft auf Mülldeponien oder werden verbrannt. Inditex setzt sich das Ziel, keine fabrikmäßig hergestellten Plastiktüten mehr zu verwenden und Kleidung vor dem Versand in recycelte Pappe oder Papier zu verpacken.

Zalando prüft verschiedene Optionen, um das Problem langfristig zu lösen, wie eine andere Falttechnik für Kleidung und dünnere Plastiktüten. Das Unternehmen betont die Entwicklung von Lösungen, die auf Langlebigkeit und der Minimierung von Umweltauswirkungen durch Materialien und Abfall basieren, einschließlich Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Polybeuteln.