Wasserstoff-Spezialist Nel ASA: Kein Befreiungsschlag in Sicht

Anleger hofften auf eine Trendwende nach den massiven Kursverlusten der Nel ASA-Aktie in den vergangenen Monaten. Doch die Zahlen des dritten Quartals 2023 enttäuschten die Erwartungen. Obwohl der Umsatz um beeindruckende 121 Prozent auf 34,3 Millionen Euro stieg, wurde er den Prognosen von 35,58 Millionen Euro nicht gerecht. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wies mit einem Verlust von 9,21 Millionen Euro ebenfalls ein Minus auf. Der Nettoverlust belief sich insgesamt auf 19,10 Millionen Euro.

Auftragseingänge im freien Fall

Besonders besorgniserregend ist der massive Rückgang der Auftragseingänge um 55 Prozent auf 29,75 Millionen Euro im Vergleich zum dritten Quartal 2022. Trotzdem liegen immer noch Aufträge im Wert von 241,23 Millionen Euro in den Büchern, wovon 86 Prozent aus dem Elektrolyseur-Geschäft stammen.

Stabile Finanzlage trotz Börsenturbulenzen

Die Nel ASA verfügt über eine gut gefüllte Kasse von 321,11 Millionen Euro, weshalb derzeit keine weiteren Kapitalmaßnahmen geplant sind. Der CEO des Unternehmens, Håkon Volldal, betonte, dass das Unternehmen erstmals eine Milliarde norwegische Kronen an YTD-Einnahmen überschritten hat und sich die Margen verbessern.

Analysten warnen vor Problemen

Analysten haben einen besorgniserregenden Faktor identifiziert: Erhebliche ausstehende Forderungen bei einem Großkunden, die etwa 30 Prozent des bisherigen Jahresumsatzes ausmachen. Dies wirft einen Schatten auf die ansonsten recht solide Quartalsbilanz.

Die Nel ASA Aktie

Die Nel ASA-Aktie brach nach Bekanntgabe der Quartalszahlen erneut ein, dieses Mal um 13 Prozent auf 0,58 Euro.

Nel ASA Chart BörsenNews

Dies spiegelt die Unsicherheit wider, die trotz einiger positiver Aspekte in Bezug auf das Unternehmen und seine Finanzlage besteht.

Hoffnung und Herausforderungen

Die Nel ASA sieht sich trotz solider Finanzreserven nach wie vor mit Herausforderungen konfrontiert. Die Unsicherheit in Bezug auf ausstehende Forderungen und das anhaltende Problem fallender Auftragseingänge belasten den Aktienkurs. Die kommenden Quartalszahlen und neue Aufträge werden entscheidend sein, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und eine echte Trendwende einzuleiten.