Die Vorweihnachtszeit in Deutschland könnte in diesem Jahr von erheblichen Verkehrsstörungen geprägt sein. Verkehrsminister Volker Wissing hat im Zuge des laufenden Tarifkonflikts zwischen der Deutsche Bahn und der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) vor Streiks in der Weihnachtszeit gewarnt, da diese besonders die Menschen treffen würden, die Verwandte und Freunde besuchen wollen. Allerdings scheinen seine Appelle bisher auf taube Ohren gestoßen zu sein, da die GDL kürzlich zu einer 20-stündigen Warnstreik aufgerufen hat. 

Die Bahn reagiert auf diese Entwicklung mit einem Notfall-Fahrplan, der ein stark reduziertes Angebot vorsieht. Längere Züge mit mehr Sitzplätzen sollen zum Einsatz kommen, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können, trotzdem kann eine Mitfahrt nicht garantiert werden. Fahrgäste werden gebeten, nicht unbedingt notwendige Reisen zu verschieben oder ganz zu vermeiden.

Trotz scharfer Kritik seitens der Bahn hat Gewerkschaftschef Claus Weselsky die Gangart im Tarifkonflikt nach der ersten Verhandlungsrunde verschärft. Die Forderungen der GDL beinhalten eine Gehaltserhöhung von 555 Euro pro Monat für die Beschäftigten sowie eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3000 Euro und eine Arbeitszeitreduzierung von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Bisher lehnt die Bahn eine Verhandlung über die Arbeitszeitreduzierung ab und bot in der ersten Verhandlungsrunde eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten an. 

Zusätzlich zur Deutschen Bahn rief die GDL auch das Personal anderer Unternehmen, mit denen sie derzeit über neue Tarifverträge verhandelt, zum Warnstreik auf. Damit könnte sich der Warnstreik nicht nur auf das bundeseigene Unternehmen, sondern auf den Verkehr in ganz Deutschland auswirken. Mit dieser angespannten Situation, könnte die Weihnachtszeit dieses Jahr wohl eine ganz besondere Herausforderung für Reisende werden.