Wachstum in Afrika und Türkei treibt Umsatzentwicklung

Vodafone verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 ein Umsatzplus von 1,7% auf 15,1 Milliarden Euro, organisch wuchs der Umsatz sogar um 4,8%. Afrika und die Türkei waren dabei die Hauptwachstumstreiber. In der Türkei steigerte Vodafone den organischen Umsatz um 90,3%, unterstützt durch Preisanpassungen und eine starke Nachfrage nach digitalen Services. Auch in Afrika konnte das Unternehmen ein organisches Wachstum von 9,9% verzeichnen, getrieben durch die Expansion von Daten- und Finanzdienstleistungen sowie Preisanpassungen in Südafrika

Problemmärkte Europa und Deutschland

In Europa sieht sich Vodafone mit schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert, insbesondere in Deutschland. Dort wirkte sich das Ende der Sammelverträge für TV-Dienste in Mehrfamilienhäusern (MDU) stark negativ aus und drückte den Umsatz im zweiten Quartal um 6,2%. Ohne diesen Effekt lag der Umsatzrückgang jedoch immer noch bei 2,4%, was zeigt, dass auch die Kundendynamik angesichts der Preiserhöhungen im Vorjahr schwächer bleibt. Um gegenzusteuern, setzt Vodafone auf neue Gigabit-Netzwerke und eine vereinfachte Geschäftsstruktur, die durch eine Reduktion der Stellenzahl gestützt wird.

Fortschritte im Geschäftsbereich und der digitale Wandel

Vodafone Business, das Unternehmenssegment, wuchs organisch um 4,0% im zweiten Quartal. Besonders stark war die Nachfrage nach Cloud- und Sicherheitslösungen, die durch Partnerschaften mit Microsoft und Google unterstützt werden. Im britischen Markt bleibt Vodafone durch die laufende Integration von Three UK auf Expansionskurs, was eine stärkere Wettbewerbsposition und eine umfassende 5G-Abdeckung ermöglichen soll.

Finanzen und Cashflow

Vodafone erwirtschaftete ein operatives Ergebnis von 2,4 Milliarden Euro – ein Anstieg von 28,3%, der vor allem durch den Verkauf von Anteilen an Indus Towers beflügelt wurde. Das bereinigte EBITDAaL stieg organisch um 3,8% auf 5,4 Milliarden Euro, was eine Verbesserung der Effizienz und geringere Energiekosten in Europa widerspiegelt. Die Netto-Verschuldung ging durch Veräußerungen, darunter der Verkauf von Vodafone Spanien, auf 31,8 Milliarden Euro zurück. Für das Gesamtjahr bleibt die Prognose stabil: Ein EBITDAaL von rund 11 Milliarden Euro und ein freier Cashflow von mindestens 2,4 Milliarden Euro.

Ausblick und Herausforderungen

Während die Expansionsmärkte solide Wachstumszahlen liefern, bleibt Europa herausfordernd. Kann Vodafone die Weichen in Deutschland und Großbritannien erfolgreich neu stellen und die Effizienz steigern? Der Umbau des Portfolios und die digitale Transformation werden entscheidend für den zukünftigen Erfolg des Konzerns sein.

In der Anleger-Community wird die Entwicklung in Afrika und der Türkei begrüßt, während die Schwierigkeiten in Europa teils kritisch gesehen werden. Besonders die Abhängigkeit von deutschen Umsätzen und die Effekte der MDU-Gesetzgebung bereiten Anlegern Sorge.