Kurssprung ohne klare Gründe – Was steckt dahinter?

Die Aktie des Batterieherstellers Varta sorgte am Mittwoch für Furore: Binnen eines Tages verdoppelte sich der Kurs nahezu und schloss mit einem satten Plus von 94,46 Prozent bei 1,65 Euro. Doch ein fundamentaler Grund für diese Rallye fehlt. Auch am Donnerstag setzte sich der Höhenflug fort, mit einem erneuten Kursplus von knapp 30 Prozent. Experten bewerten die Bewegung als rein spekulationsgetrieben und warnen vor der extremen Volatilität.

Die einzige nennenswerte Unternehmensmeldung betrifft den Wechsel im Finanzvorstand: Rolf Glessing übernimmt am 1. März 2025 die Position des CFO von Marc Hundsdorf. Doch dieser Personalwechsel allein kann den Kursanstieg kaum erklären. Vielmehr scheinen Investoren auf eine mögliche Sanierung des angeschlagenen Unternehmens zu spekulieren.

Rechtliche Auseinandersetzungen um den Sanierungsplan

Während die Aktie wild schwankt, sorgt der Sanierungsplan von Varta weiterhin für juristische Auseinandersetzungen. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hatte bereits versucht, den Restrukturierungsplan vor dem Landgericht Stuttgart anzufechten – ohne Erfolg. Nun zieht die DSW vor das Bundesverfassungsgericht.

DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler kritisierte scharf:
"Der Fall Varta zeigt erneut, dass Anleger in StaRUG-Verfahren im Regen stehen gelassen werden, indem man sie kalt und ohne Entschädigung enteignet."

Börsenrückzug in Sicht? Spekulanten treiben den Kurs

Mit einer Marktkapitalisierung von nur noch etwa 70 Millionen Euro ist die Varta-Aktie extrem anfällig für Kursmanipulationen. Das geringe Handelsvolumen ermöglicht es spekulativen Investoren, den Preis stark zu beeinflussen. Zusätzlich kursieren Gerüchte über einen möglichen Börsenrückzug – ein Szenario, das weitere Spekulationen anheizt.

Die Entkopplung von der fundamentalen Lage des Unternehmens ist offensichtlich. Während einige auf eine Wende durch Sanierung hoffen, sehen andere den jüngsten Anstieg als reines Spekulationsprodukt. Ist das der Auftakt für eine nachhaltige Erholung oder nur ein kurzes Strohfeuer? Die nächsten Wochen werden zeigen, wohin die Reise für Varta geht.