Die Varta-Aktie 

Die Varta-Aktie erlebte einen drastischen Kurssturz von fast 70 Prozent auf 3,17 Euro.

Varta Aktie BörsenNews

Der angeschlagene Batteriehersteller kündigte ein umfangreiches Restrukturierungsvorhaben an, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Diese Maßnahme geht jedoch zu Lasten der bestehenden Aktionäre, die einen vollständigen Verlust ihrer Anteile befürchten müssen.

Restrukturierungsvorhaben nach StaRUG

Varta plant eine Herabsetzung des Grundkapitals auf null Euro, gefolgt von einer Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte. Dies soll im Rahmen des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes (StaRUG) geschehen, um die finanzielle Stabilität zu sichern. Das Unternehmen erhofft sich dadurch, langfristig eine Insolvenz vermeiden zu können.

Verhandlungen mit Investoren und Gläubigern

Der Batteriehersteller befindet sich in Verhandlungen mit potenziellen Investoren, darunter der bisherige Mehrheitseigentümer und der Sportwagenbauer Porsche. Zudem sollen Gläubiger auf einen erheblichen Teil ihrer Forderungen verzichten. Die großen Gläubiger sehen den Plan jedoch skeptisch, da sie von der geplanten Kapitalerhöhung ausgeschlossen werden.

Bittere Nachricht für Aktionäre

Für die bestehenden Aktionäre bedeutet das Restrukturierungsvorhaben einen vollständigen Verlust ihrer Anteile. Varta kündigte an, dass beide vorliegenden Vorschläge eine Herabsetzung des Grundkapitals auf null Euro vorsehen. Die anschließende Kapitalerhöhung wird ohne Bezugsrechte durchgeführt, was zu einem Erlöschen der Börsennotierung führen könnte.

Schuldenlast und Finanzierungsbedarf

Varta hat eine Schuldenlast von knapp einer halben Milliarde Euro und benötigt frisches Kapital im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Zur Deckung dieses Bedarfs sind Verhandlungen mit Investoren und Finanzgläubigern im Gange. Die Umsetzung des StaRUG-Verfahrens soll die Schulden auf eine angemessene Größe reduzieren und den Weg für notwendige Investitionen freimachen.

Reaktionen und Ausblick

Die Ankündigung der Restrukturierungsmaßnahmen führte zu einem massiven Kursverlust der Varta-Aktie, die am Montagmorgen auf ein Rekordtief von 2,10 Euro fiel. Analysten der DZ Bank haben bereits reagiert und das Kursziel auf 0,00 Euro gesenkt. Der Batteriehersteller setzt nun auf das StaRUG-Verfahren, um die finanzielle Zukunft des Unternehmens zu sichern.

Fazit

Die finanzielle Neuaufstellung von Varta geht deutlich zu Lasten der bestehenden Aktionäre und Gläubiger. Obwohl die Maßnahmen dazu dienen sollen, das Unternehmen vor einer Insolvenz zu bewahren, bleibt die Zukunft der Varta AG unsicher. Die Aktionäre müssen sich auf einen vollständigen Verlust ihrer Anteile einstellen, während das Unternehmen auf die Unterstützung neuer Investoren und Gläubiger setzt.