Rückhalt aus der Rüstungsbranche

Während Boeing weiter mit internen Qualitätsproblemen und Produktionsrückständen kämpft, sorgt ein neuer Rüstungsauftrag für einen Hoffnungsschimmer. Das US-Verteidigungsministerium hat dem Luft- und Raumfahrtkonzern einen Vertrag im Wert von 657 Mio. USD zugesichert.

Ziel ist die langfristige Unterstützung und Modernisierung der P-8A Poseidon, eines Marineüberwachungsflugzeugs auf Basis der Boeing 737. Die Laufzeit des Auftrags beträgt über 6 Jahre und gilt als strategisch bedeutend für das Verteidigungsgeschäft.

Zivile Sorgen bleiben bestehen

Trotz dieser positiven Nachricht steht der Kurs unter Druck: Mit aktuell 160,67 EUR notiert die Boeing-Aktie weiterhin deutlich unter den Jahreshochs. Grund dafür sind anhaltende Probleme in der zivilen Sparte – insbesondere bei der 737-Max-Reihe.

Analysten erwarten für das erste Quartal 2025 einen deutlichen Rückgang beim Gewinn je Aktie, im Schnitt wird mit nur 0,25 USD EPS gerechnet, gegenüber 1,27 USD im Vorjahreszeitraum. Die Auslieferungszahlen bleiben hinter den Erwartungen zurück, insbesondere aufgrund von Produktionsstopps und Qualitätsproblemen bei Zulieferern.

Marktstimmung und Analystenerwartungen

Winton Group Ltd. hat kürzlich 14.816 Boeing-Aktien gekauft, was als Zeichen institutionellen Vertrauens gewertet werden kann. Dennoch bleiben viele Marktbeobachter skeptisch.

Einige Analysten heben den positiven Effekt der militärischen Aufträge hervor, andere verweisen auf die starke Konkurrenz – vor allem durch Airbus. Letzterer wird laut einer Analyse von Invezz "2025 besser abschneiden", insbesondere aufgrund robuster Lieferketten und einer aggressiveren Preisstrategie.

Zwischen Hoffnung und Realität

Der neue Poseidon-Deal bringt Luft unter die Flügel – doch reicht das aus, um die zivilen Altlasten zu kompensieren? Anleger sollten neben dem Auftragsvolumen auch die Umsetzung im Blick behalten. Boeing steht vor der Herausforderung, Vertrauen bei Investoren, Kunden und Regulierungsbehörden zurückzugewinnen.