TUI-Chef zeigt Verständnis für Proteste auf Mallorca – Lösungen in Sicht?

Die anhaltenden Proteste gegen den Massentourismus auf Mallorca sind weiterhin ein Thema, das den Inselbewohnern Sorgen bereitet. Während einige Kritiker meinen, dass die lokale Bevölkerung vom Tourismus profitiert und sich deshalb nicht beschweren sollte, zeigt TUI-Chef Sebastian Ebel eine differenzierte Haltung.

Hohe Lebenshaltungskosten als Problem

Ebel betonte in einem Interview, dass die Proteste ernst genommen werden sollten. Besonders die hohen Lebenshaltungskosten auf der Insel seien ein drängendes Problem. Die Entscheidung, wie viel Tourismus akzeptabel sei, liege letztlich bei der lokalen Bevölkerung.

Pauschalreisen als mögliche Lösung

Bereits vor einigen Wochen äußerte sich Ebel dazu, dass TUI nicht als Teil des Problems gesehen werden sollte. Er argumentierte, dass Pauschaltouristen, die in Hotels untergebracht sind, keinen Wohnraum wegnehmen würden. Vielmehr seien Plattformen wie Airbnb problematisch, da sie privaten Wohnraum in Ferienunterkünfte umwandeln. Als mögliche Lösung schlug Ebel das dänische Modell vor, das den Kauf von Ferienwohnungen durch Ausländer einschränkt. Auf Mallorca könnte dies verhindern, dass wertvoller Wohnraum in die Hände wohlhabender Ausländer gelangt.

Auswirkungen auf die TUI-Aktie

Die anhaltenden Proteste und die möglichen Spannungen zwischen Einheimischen und Touristen könnten langfristig auch Auswirkungen auf die Attraktivität Mallorcas als Reiseziel haben. Dies könnte TUI in Zukunft Kopfzerbrechen bereiten. Bereits jetzt zeigt sich die Stimmung unter den TUI-Aktionären gedrückt. Die Aktie notiert aktuell bei 5,80 Euro, rund 19 Prozent niedriger als zu Jahresbeginn. Trotz guter Quartalszahlen blieb der Nettogewinn unter den Markterwartungen, was den Aktienkurs weiter belastet.

Optimistische Analystenstimmen

Analysten sehen die Lage jedoch optimistischer. Jefferies belässt die Einstufung für TUI bei "Hold" mit einem Kursziel von 7,50 Euro. Auch UBS bewertet die Aktie neutral mit einem Kursziel von 8,28 Euro. Die Deutsche Bank zeigt sich noch optimistischer und empfiehlt die TUI-Aktie zum Kauf mit einem Kursziel von 10,50 Euro. Trotz dieser positiven Einschätzungen bleibt die TUI-Aktie charttechnisch angeschlagen. Kurse jenseits der 6-Euro-Marke könnten für eine Erholung sorgen, doch der Verwässerungseffekt durch mehrere Kapitalerhöhungen während der Corona-Zeit bleibt eine Herausforderung.