Auf den ersten Blick boten die Zahlen wenig Anlass zum Optimismus, dennoch legte die ThyssenKrupp-Aktie (WKN: 750000 | ISIN: DE0007500001 | Ticker-Symbol: TKA) im Anschluss an die Veröffentlichung deutlich zu. Wie passt das zusammen?

ThyssenKrupp im Geschäftsjahr 2022 / 2023

Es war das erwartet schwierige Jahr für den Konzern, lässt sich das Ganze salopp zusammenfassen. Besonders betroffen war die Stahlsparte des Unternehmens. ThyssenKrupp hatte mit sinkenden Stahlpreisen auf der einen Seite und hohen Energiekosten auf der anderen Seite zu kämpfen. Das hatte wiederum negativen Einfluss auf die Bilanz.

Der Umsatz ging im Geschäftsjahr 2022 / 2023 gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent auf 37,536 Mrd. Euro zurück. Das EBITDA belief sich im Jahr 2022 / 2023 auf 1,679 Mrd. Euro, nach zuvor 3,248 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2021 / 2022. Das EBIT fiel in 2022 / 2023 mit -1,431 Mrd. Euro negativ aus. Im Vorjahr 2021 / 2022 betrug das EBIT noch +1,827 Mrd. Euro. Das aktuelle EBIT wurde von hohen Abschreibungen belastet. Entsprechend belief sich das bereinigte EBIT auf +0,703 Mrd. Euro (Vorjahr +2,062 Mrd. Euro). Unterm Strich musste  ThyssenKrupp einen Verlust in Höhe von -1,986 Mrd. Euro (Vorjahr Gewinn in Höhe von +1,220 Mrd. Euro) hinnehmen.

Thyssenkrupp Aktie in der Aktienanalyse

Schwache Zahlen, Aktie steigt dennoch

Die schwachen Zahlen verhinderten jedoch nicht, dass die Aktie im gestrigen Handel gesucht bzw. gekauft wurde. Das hatte diverse Gründe. Zum einen stellte ThyssenKrupp für das laufende Geschäftsjahr 2023 / 2024 ein bereinigtes EBIT im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich sowie  einen Jahresüberschuss im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich in Aussicht. Zum anderen hielt das Unternehmen die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr mit 0,15 Euro stabil.

Chartcheck ThyssenKrupp

Die Aktie legte in einer ersten Reaktion auf die Zahlen gestern deutlich zu. ThyssenKrupp nahm hierbei den Kursbereich von 7 Euro wieder ins Visier. Das ist ein wichtiger, obgleich noch kein entscheidender Schritt in Richtung Abschluss der Korrektur. In den kommenden Wochen muss es darum gehen, das Aufwärtsmomentum hochzuhalten. Über kurz oder lang gilt es, den zentralen Widerstandsbereich um 7,5 Euro / 7,8 Euro aus dem Weg zu räumen. Etwaige Rücksetzer sollten im besten auf 6,5 Euro begrenzt bleiben. Anderenfalls könnte es noch einmal eng werden.