Kursrückgang und Spekulationen über Zerschlagung

Die Thyssenkrupp-Aktie notiert derzeit bei 3,25 Euro und hat in den letzten Monaten einen steilen Abwärtstrend erlebt. Analysten sehen die Zukunft des Unternehmens als unsicher, nachdem sich Berichte über eine mögliche Zerschlagung oder den Verkauf einzelner Geschäftseinheiten verdichten. Obwohl sich der Aktienkurs im Sommer 2024 kurzzeitig erholen konnte, belasteten die anhaltenden strukturellen Probleme und schlechten Nachrichten das Vertrauen der Anleger.

Die Diskussionen über eine Zerschlagung des Konzerns nehmen weiter an Fahrt auf. Nach Jahren der Restrukturierungen und Verkäufe - wie die Trennung von der Aufzugssparte 2020 - wird zunehmend über den Verkauf oder die Aufspaltung weiterer Geschäftsbereiche spekuliert. Besonders der Stahlbereich, der in den letzten Jahren unter starkem internationalen Wettbewerb und hohen Rohstoffkosten gelitten hat, könnte ein Ziel für potenzielle Käufer sein.

Warum der Kurs weiter fällt: Negative Nachrichten dominieren

Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab. Neben der Zerschlagungsdiskussion kämpft Thyssenkrupp mit anhaltenden Problemen in seinen Kernbereichen. Besonders das Stahlgeschäft leidet unter den hohen Kosten für Energie und Rohstoffe. Gleichzeitig schwächelt die Nachfrage aus der Automobilindustrie, einem der größten Kunden des Konzerns, was den Umsatz weiter unter Druck setzt. Auch die geplanten Investitionen in die Dekarbonisierung der Stahlproduktion belasten die Bilanz und schaffen Unsicherheit bei den Aktionären.

Auch wenn das Unternehmen sich in einigen Bereichen, wie dem Wasserstoffgeschäft, positive Zukunftsperspektiven ausrechnet, fehlt derzeit der klare Durchbruch. Ohne klare Signale aus der Politik und deutliche Fortschritte in der Transformation hin zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen bleibt der Kurs weiterhin anfällig für Rückschläge.

Kann der Konzern den Turnaround schaffen?

Thyssenkrupp steht an einem Scheideweg: Auf der einen Seite könnte die Zerschlagung oder der Verkauf unrentabler Bereiche kurzfristig Kapital für den Umbau freisetzen. Auf der anderen Seite bleibt die Frage, ob das Unternehmen in seiner jetzigen Form zukunftsfähig ist. Besonders die geplanten Investitionen in grünen Stahl und Wasserstofftechnologien werden als Hoffnungsträger für den Turnaround gesehen, doch bisher fehlt es an klaren Erfolgen, um den Aktienkurs zu stützen.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor bleibt die politische Unterstützung für die Transformation des Stahlsektors. Förderungen für CO2-neutrale Technologien könnten dem Unternehmen neuen Auftrieb geben. Doch angesichts der aktuellen Marktbedingungen und des schleppenden Fortschritts könnten diese Projekte länger dauern, als von den Anlegern erhofft.

Was sagt das Forum?

In den Anlegerforen herrscht überwiegend Skepsis. Viele Investoren haben das Vertrauen in eine kurzfristige Erholung verloren und befürchten, dass eine Zerschlagung des Unternehmens unvermeidlich ist. Es gibt jedoch auch Stimmen, die darauf hinweisen, dass die Aktie auf dem aktuellen Niveau eine Einstiegsgelegenheit darstellen könnte, wenn sich die Restrukturierungsmaßnahmen doch noch auszahlen. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Entwicklung des Wasserstoffgeschäfts und der Transformation zu einem nachhaltigen Stahlhersteller.