Kursrallye bei Minen- und Stahlwerten: Eisenerz treibt an, Konflikte belasten Thyssenkrupp

Eisenerzpreise steigen wieder

Nach einer Phase der Schwäche erlebten die Aktien von Minenkonzernen und Stahlherstellern am Mittwoch einen Aufschwung. Besonders die Preise für Eisenerz legten kräftig zu, was eine Erholung nach den Rückgängen der Vorwoche markierte. Auch Aluminium und Betonstahl zeigten Aufwärtstendenzen.

Bergbau- und Stahlaktien profitieren

Diese Entwicklung führte zu einem deutlichen Aufwind bei Aktien aus dem Rohstoffsektor. Der gesamteuropäische Rohstoffindex stieg um 0,8 Prozent und setzte damit seine jüngste Erholungsphase fort. In London konnte Rio Tinto, ein großer Eisenerzförderer, um 1,5 Prozent zulegen.

Stahlaktien mit starkem Auftritt

Auch die Stahlwerte zeigten Stärke: Salzgitter zog um 2,6 Prozent an und testete dabei seine 21-Tage-Trendlinie. Thyssenkrupp erholte sich um 2,2 Prozent von seinem jüngsten Rekordtief. ArcelorMittal und Voestalpine verzeichneten ebenfalls Gewinne von 1,3 Prozent bzw. 2,8 Prozent.

Thyssenkrupp: Unruhen bei Belegschaft

Beim größten deutschen Stahlhersteller, Thyssenkrupp, sorgte eine Aktion des Betriebsrats für größere Ansammlungen und sogar Produktionsstörungen. Hintergrund sind geplante Umstrukturierungen in der Stahlsparte, die auch einen Stellenabbau zur Folge haben könnten. An den Werkstoren in Duisburg kam es dabei zu erheblichen Verkehrsstörungen, da sich bis zu 400 Beschäftigte vor den Toren versammelten.

IG Metall befürchtet massive Einschnitte

Der Konflikt zwischen Management und Gewerkschaft IG Metall spitzt sich weiter zu. Die Pläne für die Stahlsparte könnten drastisch ausfallen, mit einer möglichen Halbierung der Produktionskapazitäten von 11,5 Millionen Tonnen auf etwa fünf bis sechs Millionen Tonnen. Solche Einschnitte würden die Schließung mehrerer Hochöfen und Werke bedeuten. Offiziell sind diese Pläne jedoch noch nicht bestätigt.

Thyssenkrupp-Aktie bleibt unter Druck

Inmitten dieser Unruhen bleibt die Thyssenkrupp-Aktie weiter in der Nähe ihres Mehrjahrestiefs. Analysten erwarten angesichts der schwachen Geschäftszahlen und der anhaltenden Herausforderungen keine schnelle Erholung. Citigroup hat das Kursziel für die Aktie zwar auf 6,00 Euro gesenkt, bleibt jedoch mit einer Kaufempfehlung optimistisch, da das Potenzial weiterhin bei über 85 Prozent liegt. Anleger sollten jedoch Vorsicht walten lassen.