Tesla-Investor kehrt Elon Musk den Rücken: „Habe einfach kein Vertrauen mehr“

Ross Gerber, einst einer der prominentesten Tesla-Befürworter, hat sich von seinem langjährigen Investment größtenteils verabschiedet. Der CEO von Gerber Kawasaki Wealth & Investment Management verkaufte seit November 2023 Tesla-Aktien im Wert von rund 60 Millionen US-Dollar. Diese Entscheidung fiel ihm leicht, da er nicht mehr daran glaubt, dass Tesla die gesetzten Ziele erreichen wird. Besonders die Übernahme von Twitter durch Elon Musk im Jahr 2022 hat sein Vertrauen nachhaltig erschüttert.

Schwaches Vertrauen in Teslas Zukunft

Gerber sieht die besten Tage des Elektroautobauers als vorbei an. Vor allem die stagnierenden Verkaufszahlen und die wachsende Unzufriedenheit seiner Kunden stimmen ihn skeptisch. Immer mehr Investoren fordern ihn auf, Tesla-Aktien aus ihren Portfolios zu streichen. Gerber sieht keinen Grund zur Hoffnung, dass Tesla die Erwartungen erfüllen wird. "Die Verkäufe gehen zurück, und sie verkaufen ihre Fahrzeuge nur noch über Rabatte", sagte Gerber in einem Interview. Auch die Technologien für autonomes Fahren und humanoide Roboter überzeugen ihn nicht. Er glaubt, dass diese Entwicklungen Tesla eher ablenken, als dass sie den Umsatz steigern.

Musk in der Kritik: Zu viele Ablenkungen und politische Verstrickungen

Elon Musk selbst steht bei Gerber im Mittelpunkt seiner Kritik. Der einstige Tesla-Fan zeigt sich enttäuscht von Musks Führungsstil und seiner zunehmenden politischen Verstrickung, insbesondere der Verbindung zu Donald Trump. Diese Entwicklungen hätten das Vertrauen vieler Anleger nachhaltig geschädigt. "Es ist keine Option für mich, weiterhin in ein Unternehmen zu investieren, dessen CEO so unberechenbar ist", so Gerber.

Tesla-Aktie stark überbewertet? Experten warnen vor weiteren Kursverlusten

Auch die Tesla-Aktie betrachtet Gerber kritisch. Gerber schätzt den fairen Wert auf etwa 180 US-Dollar. Er rechnet damit, dass der Kurs in diesem Jahr noch weiter um rund 15 Prozent fallen könnte. Auch andere Experten teilen diese Einschätzung: Von 31 analysierenden Analysten raten nur zehn zum Kauf der Aktie, während sieben zum Verkauf raten.

Inmitten dieser Unsicherheit kündigte Donald Trump kürzlich an, Elon Musk im Falle seiner Wiederwahl zum US-Präsidenten an die Spitze einer Regierungskommission zur Effizienzsteigerung zu berufen. Dies könnte der Tesla-Aktie kurzfristig Auftrieb geben, doch langfristig bleibt Gerber skeptisch. "Musk hat einfach zu viele Baustellen", betont er.