Tesla unter Druck: Streiks in Schweden weiten sich aus und Analysten zeigen sich skeptisch

Neue Streiks treffen Teslas Ladesäulen-Netz

Tesla sieht sich in Schweden mit einer zunehmenden Ausweitung der Streiks konfrontiert, nachdem eine weitere Gewerkschaft ihre Unterstützung für einen fast einjährigen Streik von Werkstattmitarbeitern angekündigt hat. Ab dem 10. Oktober wird das Unternehmen Schwierigkeiten haben, sein Netz an Ladestationen in dem skandinavischen Land zu warten. Die Vision-Gewerkschaft, deren Mitglieder bei kommunalen Energieunternehmen beschäftigt sind, hat angekündigt, keine Wartungsarbeiten an Teslas Ladesäulen mehr durchzuführen. Dies geschieht aus Solidarität mit dem Streik der IF Metall-Gewerkschaft, der bereits seit Oktober 2023 andauert.

Schwedische Gewerkschaften legen Tesla lahm

Der Auslöser des Streiks war die Weigerung von Tesla, einen in Schweden üblichen Tarifvertrag zu unterzeichnen, der grundlegende Arbeitsbedingungen wie Löhne und Arbeitszeiten regelt. IF Metall, eine der größten Arbeitergewerkschaften Skandinaviens, streikte zunächst in zehn schwedischen Werkstätten. Seitdem haben sich auch weitere Gewerkschaften solidarisiert, darunter Hafenarbeiter in Dänemark, Finnland und Norwegen. Dies zwingt Tesla dazu, Fahrzeuge für den schwedischen Markt aus anderen Teilen Europas per Lkw zu transportieren.

Rückgang bei Teslas Verkaufsschlager in Schweden

Obwohl Teslas Model Y bis August das meistverkaufte Auto in Schweden war, verzeichnete das Modell einen Rückgang von 8,8 %, so die Daten von Mobility Sweden. Die Auswirkungen des Streiks reichen inzwischen sogar so weit, dass selbst die Müllabfuhr an Tesla-Standorten blockiert wird.

Elon Musk kämpft mit Klagen

Tesla-CEO Elon Musk bezeichnete die Situation als „wahnsinnig“ und hat in Schweden Klagen eingereicht, um den Einfluss des Arbeitskampfes zu begrenzen. Parallel dazu sieht sich Tesla auch an den Aktienmärkten mit Unsicherheiten konfrontiert.

UBS stuft Tesla-Aktie herunter

Die Stimmung der Anleger verschlechterte sich weiter, nachdem die UBS ihr Rating für die Tesla-Aktie von „Neutral“ auf „Verkaufen“ herabgestuft hatte. Analyst Joseph Spak nannte Bedenken hinsichtlich der hohen Bewertung des Unternehmens sowie Verzögerungen bei Teslas autonomen Fahrprojekten als Gründe für die Herabstufung. Er setzte ein Kursziel von 197 Dollar, was einen deutlichen Rückgang gegenüber dem aktuellen Kurs bedeutet.

Gemischte Analystenstimmen sorgen für Unsicherheit

Der Aktienkurs von Tesla fiel nach der Ankündigung eines verschobenen Robotaxi-Events um 8 %, was Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens weckte, seine ambitionierten Pläne umzusetzen. Während UBS eine vorsichtige Haltung einnimmt, bleiben andere Analysten optimistischer. Mizuho erhöhte sein Kursziel auf 230 Dollar, während Wedbush und Cantor Fitzgerald ebenfalls an dieser Marke festhalten. Die Meinungen in der Investment-Community bleiben damit geteilt.