Tesla unter Druck: Absatzeinbruch trifft E-Auto-Pionier härter als erwartet

Tesla hat im ersten Quartal 2025 lediglich 336.681 Fahrzeuge ausgeliefert – ein Rückgang von 13 % gegenüber dem Vorjahr und das schwächste Quartalsergebnis seit Mitte 2022. Analysten hatten mit mehr als 390.000 verkauften Einheiten gerechnet. Besonders betroffen sind die Kernmodelle Model 3 und Model Y, deren Auslieferungen um 12 % auf 323.800 Fahrzeuge fielen. Die übrigen Modelle, einschließlich des neuen Cybertrucks, kamen zusammen auf nur 12.881 Einheiten – ein Minus von 24 %.

Produktionsumstellung trifft auf politische Kontroversen

Ein wesentlicher Grund für den Rückgang liegt in der Umstellung der Produktionslinien zur Einführung einer überarbeiteten Version des Model Y. Solche Übergangsphasen führen erfahrungsgemäß zu temporären Produktionsverlusten. Doch in diesem Jahr kam ein weiterer, außergewöhnlicher Faktor hinzu: Elon Musks wachsende politische Präsenz. Der CEO äußerte sich mehrfach zu internationalen und US-internen Themen, unterstützte öffentlich rechte Positionen und rief zur Auflösung von NATO-Strukturen auf – was in Europa und den USA zu Protesten gegen Tesla führte.

Rückgänge in China und Europa verstärken Druck

In China gingen die Auslieferungen aus der Gigafactory Shanghai im März um 11,5 % auf 78.828 Fahrzeuge zurück. Damit setzt sich der Abwärtstrend am wichtigsten Auslandsmarkt fort. Gleichzeitig wächst dort die Konkurrenz: BYD steigerte seine Auslieferungen im ersten Quartal um 23,1 % auf 371.419 Einheiten und bleibt damit weltgrößter Hersteller von batterieelektrischen Fahrzeugen. In Europa brachen die Zulassungen von Tesla im Januar und Februar sogar um 43 % ein – ein starker Kontrast zum Gesamtmarkt, der um 31 % zulegte.

Neue Hoffnung durch Robotaxi und günstigere Modelle

Tesla versucht, mit Zukunftsprojekten gegenzusteuern: Bereits im Juni soll ein Robotaxi-Service in Austin starten. Zudem sind für die erste Jahreshälfte neue, erschwinglichere Modelle angekündigt – Details hierzu bleiben jedoch rar. Dennoch schöpfen einige Investoren Hoffnung, dass die Marke ihr angestaubtes Portfolio modernisieren und die zuletzt negative Stimmung umkehren kann. Die Tesla-Aktie verlor unterdessen allein am Mittwoch bis zu 6,4 % und liegt seit November 2024 rund 44 % im Minus.