Anleihekönig Bill Gross äußert Bedenken

Die Tesla-Aktie hat kürzlich eine beeindruckende Serie von elf Tagen mit Kursgewinnen hingelegt. Doch der prominente US-Fondsmanager Bill Gross sieht dies kritisch und vergleicht das Papier des Elektroautopioniers mit einer Meme-Aktie. Meme-Aktien sind Titel, die durch Trends und kollektive Aktionen stark schwanken können, wie etwa der Videospielehändler GameStop. Laut Gross könnte sich Tesla in eine ähnliche Richtung entwickeln.

Jahresverluste ausgeglichen

Nach einem Jahrestief von 138,80 US-Dollar im April konnte sich die Tesla-Aktie dank starker Auslieferungszahlen erholen. Mit einem Plus von 5,95 Prozent seit Jahresbeginn hat das Papier die Verluste ausgeglichen. Die Serie von elf Gewinntagen fand jedoch am Donnerstag ein Ende, als die Aktie nach anfänglichem Plus unter Druck geriet.

Wall Street bleibt skeptisch

Bill Gross ist nicht allein mit seiner Skepsis. Auch Jim Cramer und Experten von Goldman Sachs bezweifeln die Nachhaltigkeit des Kursanstiegs. Obwohl Goldman Sachs ihr Kursziel auf 248 US-Dollar anhob, liegt dieses immer noch 5,8 Prozent unter dem aktuellen Niveau. Das durchschnittliche Kursziel bei TipRanks liegt bei 184,50 US-Dollar, fast 30 Prozent unter dem aktuellen Kurs.

Ausbau der Tesla-Fabrik verzögert sich

Die geplante Erweiterung der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin verzögert sich. Das Landesumweltamt erwartet die erste Genehmigung für Herbst 2024. Trotz Verzögerungen hält Tesla an den Ausbauplänen fest, um die Produktion von 500.000 auf eine Million Autos pro Jahr zu verdoppeln. Der Antrag auf umweltrechtliche Genehmigung wird in mehreren Teilen gestellt, wobei erste Arbeiten bereits vorläufig genehmigt wurden.

Produktionserweiterung und Umweltbedenken

Parallel zur geplanten Erweiterung der Produktionskapazitäten plant Tesla den Bau eines neuen Güterbahnhofs und zusätzlicher Logistikflächen in Grünheide. Dieses Vorhaben stößt auf Widerstand, da hierfür Waldflächen gerodet werden müssten. Eine Bürgerbefragung ergab mehrheitlichen Widerstand gegen die Rodungspläne, was zu einer Anpassung des Projekts führte. Tesla plant nun, den Umfang der Rodungen zu reduzieren, um den lokalen Umweltbedenken Rechnung zu tragen und die Zustimmung der Bevölkerung zu gewinnen.

Robotaxi-Debüt verschoben

Ein skeptischer Bericht über die Verzögerung des Tesla-Robotaxi-Debüts belastete die Aktie zusätzlich. Geplant war der Start für August, nun ist er auf Oktober verschoben worden, um den Teams mehr Zeit für die Entwicklung weiterer Prototypen zu geben. Trotz des Kursrutsches bleibt die Aktie seit Monatsbeginn um knapp 27 Prozent im Plus, hat aber seit Jahresbeginn nur fast ein Prozent gewonnen, während der Nasdaq 100 um ein Fünftel gestiegen ist.