Nordische Pensionsfonds verlieren die Geduld

Nachdem Tesla die bemerkenswert mutige Entscheidung getroffen hat, sich mit den skandinavischen Gewerkschaften anzulegen, planen nun dortige Tesla-Investoren einen Brief an das Management zu schicken. Skandinavische Pensionsfonds gehören zu den größten Investoren weltweit und wollen nun wohl ihrer Sorge bezüglich des Streits Ausdruck verleihen. Diese Nachricht erscheint kurz nachdem ein dänischer Pensionsfond als erster institutioneller Investor aufgrund des Arbeitskampfes öffentlich seine Anteile an Tesla im Wert von 69 Millionen Dollar veräußert hat. 

China-Zahlen sacken ab

Noch größere Sorge dürften allerdings die neuen Zahlen aus China machen. Tesla scheint weiterhin Marktanteile gegenüber des größten lokalen Wettbewerbers BYD zu verlieren. Tesla hat über das Jahr einen aggressiven Preiskampf gefahren um die Auslieferungszahlen anzukurbeln. Im Oktober konnte noch stolz ein ein Plus über 14 Prozent im Vorjahresvergleich gefeiert werden. Nun sind im November allerdings die Auslieferungszahlen um über 17 Prozent zum Vorjahr gefallen. Während die Verkaufszahlen in China neue Rekorde feierten, sank der dortige Marktanteil Teslas im Oktober von 8,7 auf 5,8 Prozent. 

Twitter/X bleibt unprofitabel

Weiter scheint auch Musks andauerndes Twitter-Abenteuer einigen Anlegern ein Dorn im Auge zu sein. Nach einem Ausbruch Musks gegenüber den fliehenden Werbekunden, scheint der Weg hin zu einer profitablen Plattform immer aussichtsloser zu werden. Twitter, nun X, war in seiner Geschichte selten profitabel, jetzt muss das Unternehmen durch Musks überteuerte Übernahme, Zinsen im Wert von über 1 Milliarde Dollar jedes Jahr zusätzlich zahlen. Die Frage wann Twitter das Geld ausgeht, wie Musk die rund 13 Milliarden an Krediten zurückzahlt und wie die Gläubiger damit umgehen ist weiterhin offen. 

Wer zahlt die Zeche?

Tesla betrifft das Ganze insofern, als das Musk immer noch Anteile von rund 20 Prozent am Elektroautohersteller hält. Auch nach den aggressiven Verkäufen von Aktien um zumindest Teile der Twitter-Übernahme selbst zu finanzieren, gehört er damit noch zu den reichsten Menschen dieser Welt. Berichten zufolge sind davon schon 63 Prozent mit privaten Krediten von Musk beliehen. Wenn der Wert dieser Sicherheiten unter eine bestimmte Linie fällt, könnten die Banken ihre Kredite zurückfordern. Nun stellen sich viele die Frage, was passiert sollte Musk weiter Tesla-Anteile in größerem Stil verkaufen müssen um die Verluste von Twitter/X auszugleichen oder die Übernahme-Kredite abzuzahlen. 

So oder so, Musk hat oft genug bewiesen, dass er ein grandioser Geschäftsmann und Verkäufer ist, gleichzeitig kennt sicherlich jeder Tesla-Anleger seinen Hang dazu nicht zu unterschätzende Risiken einzugehen.