Teslas „Full Self-Driving“: US-Behörde untersucht Assistenzsystem nach tödlichen Unfällen

Teslas fortgeschrittenes Fahrassistenzsystem „Full Self-Driving“ (FSD), das auch im Stadtverkehr verwendet werden kann, steht unter strenger Prüfung der US-Verkehrsbehörde NHTSA. Hintergrund sind vier Unfälle, bei denen Teslas beteiligt waren. Besonders schwerwiegend: Bei einem Unfall kam ein Fußgänger ums Leben.

Unfälle unter schwierigen Bedingungen

Die NHTSA untersucht, ob das FSD-System auf schlechte Sichtverhältnisse wie Nebel, Staub oder blendendes Sonnenlicht angemessen reagiert hat. Bisher sind rund 2,4 Millionen Fahrzeuge von der Untersuchung betroffen, was die Tragweite der Vorfälle verdeutlicht.

„Full Self-Driving“: Doch der Fahrer bleibt verantwortlich

Trotz der Bezeichnung „komplett selbstfahrend“ weist Tesla darauf hin, dass Fahrer stets die Kontrolle über das Fahrzeug behalten müssen. Die Software, die Ampeln und Vorfahrtsregeln erkennt, bleibt in einer beaufsichtigten Version. Elon Musk hat jedoch bereits angekündigt, dass Tesla 2024 in Texas und Kalifornien eine neue Softwareversion testen will, die ohne menschliche Aufsicht auskommt.

Problematische Testergebnisse und zukünftige Pläne

US-Fahrer nutzen die FSD-Version seit Jahren, allerdings gibt es immer wieder Berichte über Fehlfunktionen, wie das Überfahren roter Ampeln. Musk plant zudem, die Technologie auch in Europa einzuführen. Ein solches Vorhaben sorgt für Aufmerksamkeit, da es zuletzt vermehrt zu Fehlverhalten der Software kam.

Rückschläge für Teslas autonomes Fahren?

Musk präsentierte kürzlich ein Robotaxi ohne Lenkrad und Pedale, das ab 2026 auf den Markt kommen soll. Doch viele Experten bleiben skeptisch. Ein Kernproblem: Tesla setzt ausschließlich auf Kameras, während andere Anbieter wie Waymo zusätzlich auf fortschrittliche Sensoren wie Lidar setzen. Waymo führt bereits in vier US-Städten über 100.000 autonome Fahrten pro Woche ohne menschliche Fahrer durch.

Genehmigung für Erweiterung in Grünheide erteilt

Auch in Europa gibt es Neuigkeiten: Tesla hat vom Land Brandenburg die erste Genehmigung für den Ausbau des Werks in Grünheide bei Berlin erhalten. Hier soll eine weitere Produktionshalle errichtet werden, ohne zusätzliche Waldrodungen. Ziel ist es, die Produktion auf eine Million Fahrzeuge pro Jahr zu verdoppeln.

Tesla-Aktie schwankt, Analysten uneinig

Nach den jüngsten Rückschlägen erholt sich die Tesla-Aktie langsam. Während Deutsche Bank Research weiterhin optimistisch bleibt und ein Kursziel von 295 Dollar anstrebt, zeigt sich JPMorgan skeptischer und bewertet die Aktie mit einem Ziel von 130 Dollar. Teslas Expansionspläne, darunter der FSD-Rollout in China, könnten aufgrund regulatorischer Herausforderungen jedoch weitere Verzögerungen erleben.