Tesla im freien Fall: Wie Elon Musks Nähe zu Trump die Marke ins Chaos stürzt

Markenkrise eskaliert: Proteste, Politik und Preisverfall

Tesla gerät zunehmend unter Druck – politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Seit Elon Musk als Berater im Weißen Haus fungiert, eskaliert die Lage. Klima-Aktivisten besprühen Tesla-Filialen in Berlin und Freiburg mit Farbe. Ihr Vorwurf: Musk sei ein Handlanger Trumps. Infolgedessen wenden sich viele Kunden von der Marke ab, Gebrauchtpreise für Tesla-Modelle liegen laut Marktanalysen mittlerweile bis zu 10.000 US-Dollar unter vergleichbaren Konkurrenzmodellen.

Die Kritik an Musk wächst: Nazi-Vergleiche, AfD-freundliche Äußerungen und Sicherheitsmängel beim Cybertruck haben das Markenimage schwer beschädigt. Der futuristische Pickup steht wie ein Symbol für das Desaster – 2.400 unverkaufte Fahrzeuge lagern derzeit ungenutzt, Rückrufe häufen sich, das Vertrauen schwindet. Hinzu kommt Musks rigoroser Sparkurs bei der „Doge“-Behörde, wo Tausende Stellen gestrichen wurden – auch das trifft den Nerv der Mittelschicht. Einige Städte, darunter Freiburg, kündigen bereits Leasingverträge mit Tesla. Die klare Botschaft: Man distanziert sich von Musk.

Analysten schlagen Alarm: Umsatzschwund, Kursziel halbiert

Fundamental steht es um Tesla ebenfalls nicht gut. Die Zahlen des ersten Quartals sprechen eine deutliche Sprache: 336.681 ausgelieferte Fahrzeuge – ein Rückgang um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders hart trifft es den chinesischen Markt, wo der Umsatz um 20 Prozent einbrach. Lokale Hersteller wie BYD erhöhen den Druck mit günstigeren Modellen.

Die Analysten zeigen sich skeptisch. JPMorgan setzt ein deutliches Zeichen und senkt das Kursziel auf 120 US-Dollar – fast eine Halbierung gegenüber dem aktuellen Stand. Die Begründung: „Der Markenschaden ist beispiellos, die Nachfrage implodiert.“

Selbst positive Projekte wie der neue Bahnhof in Grünheide geraten ins Wanken. Zwar sollen dort täglich 15.000 Pendler ankommen, doch Proteste von Umweltaktivisten verzögern die Fertigstellung. Einige Arbeiter kündigten sogar, weil sie lieber für Unternehmen mit besserem Ruf arbeiten möchten.

Musk will Freihandelszone zwischen USA und EU

Inmitten dieser Krise schlägt Musk politisch neue Töne an. Bei einem Treffen mit Italiens Vizepremier Matteo Salvini sprach er sich für eine Freihandelszone zwischen den USA und Europa aus. „Beide Seiten sollten auf ein Null-Zoll-System hinarbeiten“, sagte Musk in einer Videoübertragung. Damit stellte er sich offen gegen Trumps jüngste 20-Prozent-Strafzölle auf EU-Importe.

Musk hofft auf mehr Mobilität für Arbeitskräfte und tiefere Partnerschaften über den Atlantik hinweg. Ob er damit auch die Position Trumps beeinflussen kann, bleibt offen – sein Beraterstatus endet in wenigen Monaten. Trotzdem ist klar: Seine Nähe zur Politik macht Tesla zunehmend zum Spielball geopolitischer Interessen.

Quartalszahlen und Jahresausblick: Erwartungen unter Druck

Am 22. April 2025 wird Tesla die Zahlen zum ersten Quartal vorlegen. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie von 0,459 US-Dollar – im Vergleich zu 0,370 US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz soll bei etwa 22,36 Milliarden US-Dollar liegen, ein Zuwachs von knapp 5 Prozent.

Für das Gesamtjahr erwarten Experten einen Gewinn von 2,70 US-Dollar je Aktie bei einem Umsatz von rund 108,97 Milliarden US-Dollar. Doch angesichts der aktuellen Lage könnte Tesla Mühe haben, diese Erwartungen zu erfüllen. Die Stimmung am Markt bleibt angespannt – und Anleger fragen sich zunehmend: Wie tief kann Tesla noch fallen?