Tesla Stoppt Investitionen in Mexiko: Warten auf US-Wahlen

Tesla hat angekündigt, dass die geplanten Investitionen in die neue Gigafactory in Mexiko vorerst auf Eis gelegt werden. Diese Entscheidung hängt stark mit der bevorstehenden US-Wahl zusammen. Falls Donald Trump als republikanischer Kandidat gewinnt, könnte er Zölle auf in Mexiko hergestellte Waren erheben, was die Produktionspläne von Tesla erheblich beeinflussen würde. „Trump hat gesagt, dass er hohe Zölle auf in Mexiko produzierte Fahrzeuge erheben wird“, erklärte Elon Musk während einer Telefonkonferenz mit Investoren. „Es macht also keinen Sinn, viel in Mexiko zu investieren, wenn das der Fall sein wird. Wir müssen abwarten, wie sich die Dinge politisch entwickeln.“

Verzögerter Baubeginn der Giga Mexico

Obwohl Tesla bereits alle erforderlichen Genehmigungen für den Bau der Fabrik im Bundesstaat Nuevo León erhalten hat, steht der Baubeginn noch aus. Anfang des Jahres wurde berichtet, dass der Bau unmittelbar bevorstehe, doch die aktuellen politischen Unsicherheiten haben diesen Plan durchkreuzt. Die geplante Investition beläuft sich auf rund fünf Milliarden Dollar, und die Fabrik soll eine Produktionskapazität von bis zu einer Million Elektroautos pro Jahr haben. Die ersten Umweltgenehmigungen wurden im September 2023 erteilt, und Tesla hat 26 Monate Zeit, das Gelände vorzubereiten und mit dem Bau zu beginnen.

Produktionspläne und Kapazitätserweiterungen

Bislang ist unklar, welche Modelle Tesla in der mexikanischen Fabrik produzieren wird. Ursprünglich wurde berichtet, dass die Produktion nicht vor 2026 oder 2027 anlaufen würde, jedoch gab es Berichte, dass erste Autos bereits im ersten Quartal 2025 vom Band laufen könnten. Um die Verzögerungen zu kompensieren, erhöht Tesla die Produktionskapazität in seinen bestehenden Fabriken. „Wir erhöhen die Kapazität in unseren bestehenden Fabriken erheblich“, so Musk. „Das Robotaxi wird hier an unserem Hauptsitz in Giga Texas produziert, ebenso wie der Optimus gegen Ende des nächsten Jahres.“

Musk und seine politische Unterstützung

Elon Musk hat kürzlich seine Unterstützung für Donald Trump öffentlich gemacht und es gab Gerüchte über hohe finanzielle Beiträge zu Trumps Wahlkampf. Diese wurden jedoch von Musk dementiert. Er gab an, an die America PAC gespendet zu haben, eine politische Organisation, die unbegrenzte Geldbeträge von Spendern annimmt. Ob dieses Geld Trump zugutekommt, wird sich erst zeigen, wenn die PAC im Oktober ihre Unterlagen bei der Federal Election Commission einreicht.

Umweltprobleme rund um das Tesla-Werk in Grünheide

In Deutschland sorgten Funde von Weltkriegsbomben rund um die geplante Tesla-Erweiterung in Grünheide für Aufsehen. Die Gemeinde erwartet weitere Bombenfunde, was den Baufortschritt verzögern könnte. Trotz dieser Herausforderungen zeigte die Tesla-Aktie im NASDAQ-Handel am Donnerstag eine positive Entwicklung und stieg um 3,79 Prozent auf 224,18 US-Dollar.

Quartalsergebnisse und autonome Zukunft

Tesla verzeichnete im zweiten Quartal einen Rückgang des Nettogewinns um 45 Prozent auf 1,48 Milliarden Dollar, während der Umsatz um 2 Prozent auf 25,5 Milliarden Dollar stieg. Musk betonte weiterhin die Bedeutung der autonomen Fahrtechnologie für die Zukunft von Tesla und kündigte Pläne für ein vollständig autonomes Robotaxi an, das jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt werden soll. Analysten und Investoren sind skeptisch und fordern schnelle Ergebnisse, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen.