TeamViewer mit durchwachsenen Q3-Daten

Über die durchwachsenen Q3-Daten und der Anpassung des Ausblicks auf 2024 berichteten wir an dieser Stelle im Kommentar vom 20. November ausführlich. Die Aktie reagierte mit einem deutlichen Rückgang auf die Zahlen. Nur mit Müh und Not gelang zunächst die Stabilisierung des Kursverlaufs oberhalb von 11,2 Euro. Es hätte ein möglicher Korrekturboden werden können, wenn der Markt nicht derart verschnupft auf die Bekanntgabe der geplanten Übernahme von 1E reagiert hätte.

Geplante Übernahme von 1E

TeamViewer will 1E, einen Anbieter von Digital-Employee-Experience-(DEX)-Software, übernehmen. 1E wird hierzu aus dem Geflecht des global agierenden Investmentunternehmens Carlyle herausgelöst. Auf „cash and debt free“-Basis wird 1E mit 720 Millionen US-Dollar bewertet. TeamViewer rechnet damit, die Übernahme Anfang 2025 abschließen zu können, sofern bis dahin alle behördlichen Klippen umschifft werden können. TeamViewer verspricht sich durch die Übernahme – von Synergien einmal abgesehen – eine Stärkung der Position auf dem nordamerikanischen Markt.

Teamviewer Aktie

Aktie knickt nach Bekanntgabe ein

Der Markt reagierte alles andere als euphorisch auf die Pläne von TeamViewer. Die Aktie (WKN: A2YN90 | ISIN: DE000A2YN900 | Ticker-Symbol: TMV) geriet stark unter Abgabedruck. Der Bodenbildungsversuch im Bereich von 11,2 Euro ist damit vom Tisch. Zudem bahnt sich aus charttechnischer Sicht das nächste Kursdebakel an, hat TeamViewer doch nun den psychologisch wichtigen Kursbereich von 10 Euro erreicht. Ein Rücksetzer unter die 10 Euro könnte die Aktie weiter in Bedrängnis bringen. Sollte dieser Fall eintreten, ist mit weiteren Abgaben in Richtung 9 Euro (Tiefs aus dem Sommer 2022) oder gar in Richtung 7,7 Euro (Tiefs aus dem Herbst 2022) zu rechnen. Um das Charbild zu stabilisieren, bedarf es einer Kraftanstrengung. Erst ein Vorstoß über das Widerstandscluster 13,5 Euro / 14,0 Euro würde für nachhaltige Entspannung sorgen.

Analystenstimmen

Die Bekanntgabe der Übernahme rief Analysten auf den Plan. Die Analysten von Berenberg bewerteten das Ganze zurückhaltend. Sie stuften TeamViewer von „buy“ auf „hold“ herab. Das Kursziel wurde von 19 Euro auf 13 Euro gesenkt. Die Analysten von Goldman Sachs sahen hingegen keine Veranlassung, etwas an der bisherigen Einschätzung zu ändern. Deren Votum lautet nach wie vor „buy“ und das Kursziel 17 Euro.