Super Micro Aktie stürzt ab: Bilanzprüfer EY zieht sich zurück und sorgt für Panik

Die Aktie von Super Micro Computer Inc. hat im vorbörslichen US-Handel massiv an Wert verloren und notiert um mehr als ein Drittel niedriger. Der Kurssturz wurde durch den überraschenden Rücktritt des Wirtschaftsprüfers Ernst & Young (EY) ausgelöst, der das Vertrauen der Anleger erschüttert.

Kursrutsch nach EY-Rückzug

Am Mittwoch sank die Super Micro Aktie an den US-Börsen um über 32 % auf 33,39 US-Dollar. Das abrupt beendete Mandat von EY als Prüfer von Super Micro wirft Fragen auf. EY gab bekannt, dass neu vorliegende Informationen Zweifel an der Verlässlichkeit der Aussagen des Managements weckten. Laut einer Stellungnahme von EY sei die Erbringung der Audit-Dienstleistungen aufgrund gesetzlicher und beruflicher Verpflichtungen nicht mehr tragbar.

Super Micro Computer widersprach der Darstellung und kündigte an, rasch einen neuen Bilanzprüfer zu suchen. Laut Unternehmensangaben seien keine Neuausstellungen von Finanzberichten notwendig, doch der Jahresabschluss stehe weiterhin aus.

Erinnerungen an Wirecard wecken Unsicherheiten

Der Rückzug von EY erinnert Anleger an den Fall Wirecard, wo EY ebenfalls die Bilanzen geprüft hatte, bis die Bilanzfälschung in Höhe von 1,9 Milliarden Euro bekannt wurde. Damals verlor die Wirecard-Aktie fast ihren gesamten Wert, und die Aktionäre reichten Klagen in Milliardenhöhe ein. Die Parallelen zu diesem Fall verstärken die Unsicherheit und Spekulationen rund um Super Micro Computer.

Unternehmensergebnisse und Umsatzziele

Super Micro ist ein Anbieter von Server- und Storage-Lösungen und erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 7,12 Milliarden US-Dollar. Für das aktuelle Geschäftsjahr wird ein Anstieg auf 14,94 Milliarden US-Dollar erwartet. EY war im März 2023 für die Prüfung des am 30. Juni 2024 endenden Geschäftsjahres beauftragt worden, hat jedoch bislang keinen Bericht zu den Finanzdaten veröffentlicht.