Tarifwelle rollt über Stellantis

Der Kurs der Stellantis-Aktie ist zuletzt auf 8,742 € gefallen – ein Rückschlag, der nicht aus heiterem Himmel kam. Der Automobilriese sieht sich mit einem spürbaren Gegenwind durch neue US-Zölle konfrontiert. Diese haben direkte Auswirkungen auf Produktionskosten und Absatzpläne. Besonders empfindlich trifft es Werke in Nordamerika: Infolge der Tarifanpassungen kündigte Stellantis an, rund 900 Mitarbeitende in den USA vorübergehend freizustellen.

Produktionspausen und Werkstillstände

Zudem vermeldete das Unternehmen zweifelhafte Schlagzeilen: Zwei Werke in Kanada und Mexiko sollen für mehrere Wochen stillgelegt werden, um auf die veränderten Marktbedingungen zu reagieren. Insgesamt sind laut Unternehmensangaben bis zu 6.000 Beschäftigte betroffen. Dies belastet nicht nur die Bilanz, sondern auch das Vertrauen in die Produktionsstabilität des Konzerns.

Kurs im Rückwärtsgang – trotz institutioneller Käufe

Obwohl Franklin Resources Inc. kürzlich ihren Anteil an Stellantis ausgebaut hat und weitere institutionelle Investoren wie Raymond James Financial Positionen aufstocken, erreichte die Aktie zuletzt ein neues 52-Wochen-Tief. Diese Diskrepanz zeigt: Während professionelle Investoren auf eine Bodenbildung hoffen, bleiben Privatanleger angesichts der Schlagzeilen skeptisch.

Strategische Optionen bleiben offen

Stellantis kämpft mit einem Balanceakt: Einerseits müssen kurzfristig Kosten gesenkt und Werke optimiert werden, andererseits steht die langfristige Elektrifizierungsstrategie auf dem Spiel. Das Unternehmen will bis 2030 zu einem der weltweit führenden EV-Hersteller aufsteigen – doch in Zeiten von Handelskonflikten könnte dieser Plan ins Stocken geraten.

Ausblick: Zwischen Zwangspause und Zukunftsvision

Die zentrale Frage bleibt: Gelingt es Stellantis, die kurzfristigen Belastungen durch strategische Flexibilität zu kompensieren? Die Aktie ist mit einem niedrigen KGV zwar optisch günstig bewertet, doch der Weg zu alter Stärke wird holprig. Investoren blicken gespannt auf die nächsten Quartalszahlen – und auf mögliche politische Signale aus den USA.