Gewinneinbruch erwartet: Analysten skeptisch, aber optimistisch

Starbucks steht vor einer entscheidenden Phase: Die Ergebnisse des ersten Quartals 2025, die am Dienstag nach Börsenschluss veröffentlicht werden, könnten richtungsweisend sein. Analysten der Wall Street prognostizieren einen Gewinn je Aktie (EPS) von 0,67 US-Dollar – ein Rückgang von fast 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Umsatz wird voraussichtlich um 0,9 Prozent auf 9,32 Milliarden US-Dollar sinken. Trotz dieser negativen Vorzeichen zeigt sich ein Teil der Experten zuversichtlich, dass das Management um den neuen CEO Brian Niccol, der von Chipotle zu Starbucks wechselte, die Wende schaffen kann.

Neue Strategie: Schneller, schlanker, moderner

Brian Niccol, der seit kurzem an der Spitze des Unternehmens steht, hat ein umfassendes Reformprogramm gestartet. Dazu zählen die Modernisierung von Filialen, der Abbau von Arbeitsplätzen sowie die Verbesserung der Servicegeschwindigkeit. Besonders in den Kernmärkten Nordamerika und China steht Starbucks unter Druck: Im vierten Quartal 2024 gingen die globalen Umsätze um 7 Prozent zurück. Angesichts der starken Konkurrenz durch McDonald’s und Costa Coffee setzt das Unternehmen auf eine Neuausrichtung. Niccol erklärte, dass er Starbucks wieder zu einem Ort machen wolle, „an dem Menschen zusammenkommen und handgefertigte Premium-Kaffees genießen können“.

Analysten wie Jon Tower von Citi heben jedoch hervor, dass der Turnaround Zeit und erhebliche Investitionen benötigen könnte. „Die Marke hat Potenzial, aber die Kosten und die Dauer der Restrukturierung könnten die Investoren enttäuschen“, so Tower.

Gemischte Aussichten: Kann Starbucks überraschen?

Historisch betrachtet hat Starbucks in 38 Prozent der Fälle die Erwartungen beim Gewinn je Aktie übertroffen und in 25 Prozent der Fälle beim Umsatz überrascht. Dennoch sind die jüngsten Analystenschätzungen zurückhaltend: In den letzten drei Monaten wurden die EPS-Erwartungen 20 Mal gesenkt, ohne eine einzige Aufwärtsrevision. Die Umsatzprognosen wurden 16 Mal nach unten korrigiert, bei lediglich einer positiven Anpassung.

Trotzdem bleibt die Mehrheit der Wall-Street-Analysten optimistisch: Die Starbucks Aktie wird überwiegend mit einem „Buy“-Rating bewertet. Auch Piper Sandler zeigt sich vorsichtig optimistisch und erwartet bessere Ergebnisse als die Konsensschätzung von minus 5,2 Prozent. Positiv ist zudem die Kursentwicklung der Aktie, die im vergangenen Jahr um knapp 6 Prozent zulegen konnte.

Die Ergebnisse für das erste Quartal 2025 könnten die Richtung für die Starbucks-Aktie vorgeben. Anleger warten gespannt darauf, ob die Maßnahmen von Niccol erste Früchte tragen – oder ob die Herausforderungen die Erwartungen weiterhin dämpfen.