Umsatzeinbruch und schwache Nachfrage in Kernsegmenten

Von Januar bis September 2024 erzielte SMA Solar einen Umsatz von 1,06 Milliarden Euro – ein Rückgang von 20,8% im Vergleich zum Vorjahr. Hauptursache waren die schwache Nachfrage und hohe Lagerbestände im Bereich Home Solutions, wo die Umsätze um fast 70% auf 147 Millionen Euro zurückgingen. Auch das Segment Commercial & Industrial Solutions verzeichnete einen Umsatzrückgang von über 55% auf 148,7 Millionen Euro. Insgesamt trug das Segment Large Scale & Project Solutions mit einem Umsatzanstieg von knapp 48% und 764 Millionen Euro den größten Anteil am Gesamtumsatz. Doch die schwache Nachfrage in den Kernsegmenten führte zu einem deutlichen EBIT-Rückgang auf 46 Millionen Euro, während die EBIT-Marge von 15,1% auf 4,3% fiel.

Einmaleffekte und hohe Lagerbestände belasten

Neben den Nachfrageschwächen belasten Einmaleffekte im Rahmen des Restrukturierungsprogramms die Ergebnislage: Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Vorräte sowie Restrukturierungskosten summieren sich auf 100 bis 140 Millionen Euro. Die Nettoliquidität sank drastisch auf 45,1 Millionen Euro gegenüber 283,3 Millionen Euro Ende 2023, was durch eine Erhöhung des Vorratsvermögens sowie den Aufbau hoher Lagerbestände erklärt wird. SMA Solar nahm Kreditlinien in Höhe von 145 Millionen Euro in Anspruch, um die Liquidität abzusichern und Investitionen zu tätigen.

Optimismus im Segment Large Scale

Das Segment Large Scale & Project Solutions bleibt ein Lichtblick und erwies sich als widerstandsfähig. Dank der weltweit hohen Nachfrage nach erneuerbaren Energien verzeichnete dieses Segment eine Umsatzsteigerung von 47,6%, vor allem in den USA und Europa. Die EBIT-Marge in diesem Bereich stieg auf 20,2%, was die Bedeutung großvolumiger Solarprojekte unterstreicht. SMA Solar plant, dieses Segment weiter auszubauen und verstärkt sich in diesem Bereich auch durch Übernahmen und neue strategische Kooperationen.

Ausblick und Prognoseanpassung

Wegen der schwachen Umsatzerwartungen in den Segmenten Home und C&I Solutions hat SMA Solar seine Jahresprognose nach unten korrigiert. Das Unternehmen rechnet für 2024 mit einem Umsatz zwischen 1,45 und 1,5 Milliarden Euro sowie einem EBITDA, das nun voraussichtlich zwischen -20 und 20 Millionen Euro liegen wird. Die ursprüngliche Prognose hatte ein EBITDA von bis zu 130 Millionen Euro vorgesehen. Ein umfassendes Kostensenkungsprogramm soll jedoch ab 2025 schrittweise die Rentabilität verbessern.

Kann SMA Solar den Aufschwung im Segment Large Scale nutzen, um langfristig wieder auf Erfolgskurs zu kommen?

In der Anleger-Community herrscht Unsicherheit über die stark gesenkte Prognose. Während einige Aktionäre auf eine Erholung des Marktes für kleinere PV-Anlagen hoffen, sehen andere Risiken in der hohen Verschuldung und dem schwierigen Marktumfeld.