Siemens Energy macht etwas Boden gut

Für die schwer gebeutelten Anteilsscheine von Siemens Energy ging es nach langer Leidenszeit endlich wieder aufwärts. Nach dem die Aktie mit 9,50 Euro in die Handelswoche gestartet war, konnte sie sich etwas erholen und liegt preislich nun bei 11,23 Euro. So können die Anleger endlich Luftholen nach dem schweren Absturz Ende Oktober. Als damals bekannt wurde, dass das Unternehmen Verhandlungen führen muss über die Verlängerung von Kreditlinien, machte sich allgemein am Markt Sorge um die finanzielle Gesundheit breit. Genau diese Verhandlungen wurden nun wohl an ein erfolgreiches Ende geführt. 

Der Bund springt ein

Siemens Energy konnte nun ein 15 Milliarden Euro schweres Paket bekannt geben, vereinbart mit Banken, der Bundesregierung und dem Großaktionär Siemens. Der Bund steht wohl mit Sicherheiten im Wert von 7,5 Milliarden Euro zur Seite. Das Windturbinengeschäft in Spanien der Tochter Gamesa ist aufgrund technischer Mängel in schwere Probleme geraten und hatte die Bilanz des ganzen Konzerns in tiefes Rot gerissen. 

Neue Profite in Sicht

Nun erwartet Siemens Energy mit einer Rückkehr in die Gewinnzone im laufenden Geschäftsjahr, allerdings unter Berücksichtigung von Anteilsverkäufen, wovon der Großteil aus Verkäufen einer Beteiligung an einer indischen Siemens-Tochter stammt. Im Geschäftsjahr 2024 wird wieder einem Nettogewinn gerechnet, Siemens Gamesa soll mithilfe eines Reparaturplans 2026 wieder profitabel werden. 2023 musste Gamesa noch mit 4,59 Milliarden Euro einen herben Verlust hinnehmen, ein Plan für die Rückkehr zur Profitabilität ist dann natürlich essenziell. Das Unternehmen will an seinem Kapitalmarkttag am 21. November weitere Details zu Siemens Gamesa bekannt geben. 

Endlich wieder Normalität?

Die nun vereinbarten Garantien für eine weitere Finanzierung zu erträglichen Zinsen ist besonders wichtig, um die Großaufträge in den profitablen Gasturbinen- und Stromnetzgeschäften anzugehen. Eigentlich kann sich die Nachfrage für Siemens Energy nämlich sehen lassen. Inzwischen ist der Auftragsbestand auf 112 Milliarden Euro angewachsen. Es wäre zu hoffen, dass es so endlich in Ruhe weiter gehen kann.