Warum Analyst trotz positiver Zahlen zur Vorsicht mahnt

Die Siemens-Energy-Aktie hat sich seit Jahresbeginn bemerkenswert entwickelt und dabei die Erwartungen vieler Analysten übertroffen. Doch eine neue Einschätzung von JPMorgan könnte für Ernüchterung bei Anlegern sorgen. Trotz positiver Quartalszahlen und optimistischer Prognosen anderer Banken bleibt JPMorgan skeptisch und hält an einer negativen Bewertung fest.

Widerspruch zur Markteuphorie: JPMorgan bleibt bei „Sell“

Während viele Analysten die jüngsten Geschäftszahlen von Siemens Energy als Beweis für den Erfolg des Unternehmens deuten, sieht JPMorgan dies anders. Analyst Akash Gupta stufte die Aktie weiterhin als „Sell“ ein und behielt das Kursziel von 13 Euro bei, was einem potenziellen Rückgang von rund 46 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag entspricht. Gupta begründet seine Einschätzung mit negativen Faktoren wie erhöhten Minderheitsanteilen und notwendigen Anpassungen des Betriebskapitals nach den jüngsten Übernahmen. Diese Aspekte würden die positiven Ergebnisse überlagern und das Unternehmen unter Druck setzen.

Goldman Sachs und Berenberg bleiben optimistisch

Im Gegensatz zu JPMorgan haben andere Banken ihre Kursziele für Siemens Energy nach den jüngsten Zahlen nach oben korrigiert. Goldman Sachs hob das Kursziel von 32,70 Euro auf 35,30 Euro an und behielt die Empfehlung „Buy“ bei. Analyst Ajay Patel betonte, dass Siemens Energy die Markterwartungen erneut übertroffen habe, insbesondere dank eines starken Auftragseingangs.

Auch die Privatbank Berenberg schloss sich dieser positiven Einschätzung an und erhöhte das Kursziel von 33 Euro auf 35 Euro. Analyst Philip Buller sieht das Unternehmen gut positioniert und geht davon aus, dass sich das Auftragsbuch weiterhin positiv entwickeln wird. 

UBS korrigiert Kursziel drastisch nach oben

Die UBS-Analysten folgten diesem Trend und hoben ihr Kursziel um beeindruckende 64 Prozent von 14 Euro auf 23 Euro an, beließen jedoch die Bewertung bei „Neutral“. Analystin Supriya Subramanian lobte die positiven Entwicklungen und passte ihre Gewinnerwartungen entsprechend an. 

Für Anleger könnten diese Widersprüche eine Herausforderung darstellen, da sie zwischen den unterschiedlichen Einschätzungen abwägen müssen. Insgesamt bleibt der Konsens jedoch positiv, mit einem durchschnittlichen Kursziel von rund 28 Euro, was einem Aufwärtspotenzial von etwa 17 Prozent entspricht.