Debakel bei Gamesa

Die Anleger auf der virtuellen Hauptversammlung von Siemens Energy machten ihrem Ärger Luft als die Rede auf die massiven Verluste des Konzerns kam. Insbesondere Gamesa, das langjährige Sorgenkind, steht im Rampenlicht, nachdem es dem Mutterkonzern Milliardenverluste bescherte.

Gamesa kämpft seit Jahren mit Qualitätsproblemen im Geschäft mit Windturbinen an Land, was zu einem Nettoverlust von rund 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2023 führte. Fondsmanager Arne Rautenberg von Union Investment äußerte deutliche Kritik an der Geschäftsleitung und warnte vor weiteren Gewinnwarnungen.

Die Anleger sind sauer

Die Führungskräfte von Siemens Energy stehen seitens der Anleger unter massiver Kritik, insbesondere die Due-Diligence des Deals wurde in Zweifel gezogen. Vorstandschef Christian Bruch räumte ein, dass die Situation unterschätzt wurde, betonte jedoch, dass die Qualitätsmängel vor der Übernahme nicht erkennbar waren. Delikat bleibt natürlich der Zeitpunkt: Die Probleme wurden erst kurz nach der vollständigen Übernahme und Aufnahme neuer Investorengelder öffentlich bekannt. 

Siemens Energy will vorerst am Windenergiegeschäft festhalten, obwohl das Unternehmen mit erheblichen Kosten für Rückbürgschaften des Bundes zu kämpfen hat. Finanzvorständin Maria Ferraro erklärte, dass diese Kosten noch nicht endgültig beziffert werden können, aber im hohen dreistelligen Millionenbereich liegen könnten. Vermutlich beträgt die Gebühr für die Rückgarantien pro Jahr ungefähr 100 Millionen Euro. Das Programm läuft wohl maximal über fünf Jahre. 

Rückendeckung für den CEO

Nun seien die Sanierung und strategische Neuausrichtung von wesentlicher Bedeutung. Aufsichtsratschef Joe Kaeser stärkte derweil CEO Bruch demonstrativ den Rücken und verwies auf das ansonsten erfolgreiche Energiegeschäft, welches nicht länger durch die Windkraftprobleme beeinträchtigt werden soll.