Die Probleme, die derzeit Siemens Energy belasten, beziehen sich nicht nur auf die Umstrukturierung von Gamesa, sondern stehen im engen Zusammenhang mit der komplizierten wirtschaftlichen Lage weltweit.

Siemens-Aktie setzt den Abwärtstrend fort

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy plant, die Verluste im Windkraftgeschäft deutlich zu reduzieren. Bis zum Geschäftsjahr 2025/26 das Tochterunternehmen Gamesa komplett umstrukturiert werden. Damit schafft Siemens Energy etwa 400 Millionen Euro bei seiner Windtochter einzusparen. Beim Kapitalmarkttag in Hamburg betonte Konzernchef Christian Bruch, dass der Turnaround von Siemens Gamesa nach wie vor höchste Priorität habe.

Seit drei Jahren versucht Siemens Energy, seine Windtochter Siemens Gamesa zu sanieren, doch Gewinnwarnungen, Qualitätsprobleme und ein anspruchsvolles Marktumfeld belasten weiterhin die Gesamtbilanz der Siemens-Abspaltung, die in den letzten Jahren Milliardenverluste verzeichnete. Der Energietechnikspezialist wurde kürzlich durch staatliche Bürgschaften gerettet, wobei der Bund dem Unternehmen Rückgarantien in Höhe von 7,5 Milliarden Euro gewährte. Auch Banken und der Großaktionär Siemens beteiligten sich an dieser Rettungsaktion, die insgesamt Garantien in Höhe von 15 Milliarden Euro umfasst.

Gerichtsentscheidung belastet den Siemens-Konzern

Laut Siemens hätten sich Konkurrenten bei einem Zugprojekt nicht an Ausschreibungsbedingungen gehalten. Der Energiekonzern habe jedoch nicht beweisen können, dass der Zuschlag rechtswidrig erteilt wurde. Laut dem Urteil der Londoner Gericht hat Siemens keine rechtliche Grundlage für Schadenersatz.

Siemens hatte Zweifel geäußert, dass die Konkurrenten die technischen Anforderungen erfüllen könnten und argumentiert, dass sie nur durch Nichteinhaltung der Ausschreibungsbedingungen das günstigste Angebot abgeben konnten. Ursprünglich sollte die Hochgeschwindigkeitsstrecke bis 2026 fertiggestellt sein und weiter nach Leeds und Manchester im Norden Englands führen. Allerdings strich Premierminister Rishi Sunak im Oktober den zweiten Teil der Strecke über Birmingham hinaus.

Die Aktie von Siemens Energy

Die Aktie von Siemens Energy befindet sich seit einiger Zeit im roten Bereich. Auch die aktuellen Nachrichten konnten die Situation nicht verbessern. Am 21.11.2023 sank der Aktienkurs erneut um 7,28 Prozent auf 10,99 Euro.

Am 07.02.2024 wird Siemens Energy die Geschäftszahlen für das 4. Quartal 2023 vorstellen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Strategie mit dem Tochterunternehmen Gamesa positiv auf die Quartalsergebnisse und den Aktienkurs auswirken wird.